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Nutzen aktiver Bewegungsschienen nach Kreuzbandriss unbelegt
| Ob Patienten einen Vorteil haben, wenn sie nach einem Kreuzbandriss zusätzlich zu einer Physiotherapie mit einer aktiven Bewegungsschiene (CAM-Schiene) trainieren, bleibt wissenschaftlich ohne Beleg. Das zeigt ein aktueller Rapid Report des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG; vgl. PP 04/2022, Seite 1, Abruf-Nr. 47963745 ). |
Schon im Mai 2017 hatte das IQWiG eine ähnlich lautende Nutzenbewertung veröffentlicht. Bis Ende 2023 hatte der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) das Bewertungsverfahren für CAM-Schienen ausgesetzt. Eine Erprobungsstudie sollte den Nutzen des Verfahrens im Vergleich zur klassischen Physiotherapie (gemäß § 137e Sozialgesetzbuch V) ermitteln. Daraufhin startete der Hersteller auf eigene Kosten eine Studie, die jedoch abgebrochen wurde. Begründung: Nachdem sich ab dem Jahr 2019 Schienen mit Motor immer mehr durchgesetzt hatten, gelang es nicht mehr, genügend Teilnehmer zur Erprobung von Schienen ohne Motor zu finden. Daher bleibt deren Nutzen weiter ohne wissenschaftlichen Beleg.
Quelle
- IQWiG (Hg.): Aktive Kniebewegungsschienen zur Selbstanwendung bei Rupturen des vorderen Kreuzbands ‒ Aktualisierung zum Projekt N16-01. Projekt: N23-02 (Stand: 03.06.2024). IQWiG-Berichte ‒ Nr. 1797. doi.org/10.60584/N23-02