· Fachbeitrag · Studienergebnisse
Meta-Analysen zeigen Einfluss von Bewegungsinterventionen auf die Sterblichkeit bei vier Volkskrankheiten
| In eine großangelegte Netzwerk-Meta-Analyse wurden 16 Meta-Analysen einbezogen, die circa 340.000 Patientendaten auswerteten. Verglichen wurde dabei die Sterblichkeit bei medikamentöser Therapie im Vergleich zu Bewegungsinterventionen bei Koronarer Herzkrankheit (KHK), Schlaganfall, Chronischer Herzinsuffizienz und Prädiabetes. |
Die Ergebnisse sind für Physiotherapeuten relevant. Es konnte gezeigt werden, dass Bewegungsprogramme einen Effekt auf die Sterblichkeitsrate haben können. Bei KHK sank sie beispielsweise um bis zu 24 Prozent (Medikamente: 4 bis 26 Prozent) und beim Schlaganfall reduzierte sie sich zwischen 28 und 91 Prozent (Medikamente: Erhöhung um bis zu 12 Prozent, Reduzierung bis zu 15 Prozent). Keinen Vorteil im Vergleich zur medikamentösen Behandlung zeigte sich beim Prädiabetes: Weder Arzneimittel noch Bewegung konnten die Sterblichkeitsrate hier effektiv beeinflussen. Bei der Chronischen Herzinsuffizienz wirkten Medikamente besser als Bewegungsprogramme. Einbezogen wurden insgesamt 300 randomisierte kontrollierte Studien, von denen allerdings nur 57 die Auswirkung von körperlicher Betätigung auf die Sterblichkeitsrate untersuchten. Bei der Interpretation der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, dass kein Vergleich von Krankheitsverlauf und Lebensqualität vorgenommen wurde und dass die Ergebnisse im Einzelfall keinen Einfluss auf die Entscheidung haben, ob Medikamente angezeigt sind oder nicht. Die Studie kann im Volltext unter http://www.bmj.com/content/347/bmj.f5577 eingesehen werden.