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Studien legen Zusammenhang zwischen Faszien im Schulter-Nacken-Bereich und Depressionen nahe
| Die Funktionen des Fasziengewebes im menschlichen Körper sind noch längst nicht vollständig erforscht ( PP 05/2020, Seite 18 ). Zwei Studien legen nahe, dass ein Zusammenhang zwischen den Fasien im Schulter-Nacken-Bereich und Depressionen besteht. |
In einer Studie wurden 69 Patientinnen und Patienten, die wegen einer Depression in stationärer Behandlung waren in zwei Gruppen aufgeteilt:
- Gruppe 1 absolvierte ein sog. SMRI-Faszien-Entspannungstraining (self-myofascial release intervention). Die Versuchspersonen sollten Kopf und Schultern auf einer Faszienrolle abstützen und Rollbewegungen ihren Nacken massieren..
- Gruppe 2 führte lediglich Auf- und Abbewegungen von Kopf und Schultern durch.
Anschließend bekamen beide Gruppen eine Audio-Aufzeichnung vorgespielt, auf denen je zehn positiv besetzte Begriffe (z. B. „selbstbewusst) und negativ besetzte (z. B. „hässlich“) zu hören waren. Die Probanden der SMRI-Gruppe (Gruppe 1) fühlte sich nach dem Training mental besser und sie konnten sich auch an mehr positiv besetzte Begriffe erinnern als die Versuchspersonen in der Vergleichsgruppe (Gruppe 2).
Zuvor hatte eine andere Studie die Elastizität und Beweglichkeit im Schulter-Nacken-Bereich bei depressiven und gesunden Versuchspersonen verglichen. Ergebnis: Das Vorliegen einer Depression war mit einer geringeren Elastiszität und einer höheren Steifigkeit des Gewebes assoziiert.
MERKE | Die Autorinnen und Autoren fordern weitere Studien mit ausgefeilterer Methodik, bevor endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können. |
Quelle
- Michalak, J., Aranmolate, L., Bonn; A., Grandin, K., Schleip, R., Schmiedtke, J., Quassowsky, S., Teismann, T. (in press). „Myofascial tissue and depression”. Cognitive Therapy & Research. doi.org/10.1007/s10608-021-10282-w