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Schiedsverfahren über Heilmittelpreise endet ohne Lösung - Verhandlungsmarathon geht weiter
| Das Schiedsverfahren um die Preise für Heilmittel (Beitrag online unter iww.de/pp , Abruf-Nr. 46883408 ist ohne Lösung zu Ende gegangen. Das teilte der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) am 03.03.2021 per Pressemitteilung mit. Die Schiedsstelle sprach den Physiotherapeuten nur einen Ausgleich der Kostensteigerungen der letzten eineinhalb Jahre i. H. v. 1,48 Prozent zu. Zudem wurden Orientierungsgrößen festgelegt, mit denen die vier Heilmittelverbände ‒ der IFK, der Deutsche Verband für Physiotherapie (PHYSIO-DEUTSCHLAND), der Verband Physikalische Therapie (VPT) und der VDB-Physiotherapieverband wieder an in die Verhandlungen mit den Krankenkassen zurückkehren sollen. Die Heilmittelverbände sind enttäuscht und befürchten einen Verhandlungsmarathon. |
Auf der Basis des wissenschaftlichen WAT-Gutachtens (PP 09/2020, Seite 4) waren die Heilmittelverbände mit der Forderung von rund 50 Prozent mehr Vergütung in die Verhandlungen gestartet. Zwischenzeitlich hatten Heilmittelverände und Krankenkassen auf eine Verlängerung der Behandlungsdauer geeinigt. Darin sollte auch die Vor- und Nachbehandlung einschließtlich Dokumentation enthalten sein. Allerdings waren die Krankenkassen nicht zu einer Preiserhöhung bereit. Damit wäre die Vergütung pro Minute deutlich gesunken.
Dadurch, dass die Schiedsstelle die für die Preisbildung entscheidenden Orientierungsgrößen zur zum Teil festgelegt hat, haben beide Verhandlungsparteien nun wieder großen Interpretationsspielraum, den sie mit jeweils eigenen Zahlen füllen werden. Erschwert werden die neuen Verhandlungen dadurch, dass die neuen Rahmenvereinbarungen schon am 01.04.2021 in Kraft treten sollen. Können sich die Verhandlungsparteien bis dahin nicht einigen, droht ein juristisches Chaos. Ein neuer Verhandlungstermin ist bereits anberaumt. Über die Ergebnisse hält PP Sie auf dem Laufenden.