· Fachbeitrag · Verordnungspraxis
Wido-Bericht 2015: AOK verordnet etwas mehr Therapien
von Alexandra Buba M. A., freie Wirtschaftsjournalistin, Fuchsmühl
| Nach Jahren der Stagnation ist die Anzahl der Physiotherapieverordnungen bei Versicherten der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) zuletzt etwas gestiegen. So erhielten 2014 insgesamt 4,31 Millionen AOK-Patienten durchschnittlich 20,1 einzelne Behandlungen. Die Kasse gab damit 1,75 Prozent mehr für physiotherapeutische Leistungen pro Versichertem als im Vorjahr aus. Das geht aus dem Heilmittelbericht 2015 des wissenschaftlichen Instituts der AOK (Wido-Bericht) hervor. |
Vergleich AOK und andere gesetzliche Krankenkassen
Betrachtet man die Ausgaben aller gesetzlichen Krankenkassen (GKVen) für Physiotherapie, so stellt man fest, dass diese laut Bundesgesundheitsministerium um 6,41 Prozent gestiegen sind. Bei der AOK beträgt die Steigerung pro Patient lediglich 3,8 Prozent, pro Versichertem sind es 1,75 Prozent. Allerdings bewegte sich die AOK schon auf einem vergleichsweise hohen Niveau. So erhielt der durchschnittliche GKV-Versicherte im Jahr 2014 physiotherapeutische Leistungen für 59,25 Euro. Die AOK liegt mit 59,19 Euro nur leicht unter diesem Wert.
Ergotherapeutische Behandlungen bezahlte die AOK dagegen häufiger als der GKV-Durchschnitt: So entfallen 12,58 Euro auf diesen Bereich, bei allen GKVen sind es im Schnitt 11,85 Euro. Auch sprachtherapeutische Behandlungen finanziert die AOK stärker als der Schnitt: 10,02 Euro (AOK) gegenüber 8,82 Euro (GKV-Durchschnitt); ebenso verhält es sich bei podologischen Behandlungen (AOK: 2,88 Euro, GKV-Durchschnitt: 2,19 Euro). Insgesamt erhielten gesetzlich Versicherte im Jahr 2014 im Durchschnitt Heilmittel für 82,12 Euro, bei der AOK waren dies 84,67 Euro.
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