· Fachbeitrag · Personalplanung
Physiotherapie gehört zu den Engpassberufen
von Silke Jäger, Fachjournalistin Gesundheitswesen (www.silke-jaeger.de)
| Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (WI) hat untersucht, bei welchen Berufen es im September 2014 zu einem Engpass gekommen ist. Bei den Heilmitteln sind die Berufsgruppen Physio- und Sprachtherapie betroffen. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen bekommen das zu spüren. |
Berufe im Gesundheitsbereich besonders betroffen
Bei insgesamt 139 Berufsgattungen stellte das WI einen Fachkräfteengpass fest. Zu den besonders stark betroffenen Berufsfeldern gehörte der Bereich „Gesundheit, Soziales und Bildung“ mit zwölf Engpassberufen. Von insgesamt 6,7 Mio. Fachkräften, die einem Engpassberuf angehören, arbeiteten 1,57 Mio. in diesem Berufsfeld. Ein Engpass liegt vor, wenn es in einem Monat mehr offene Stellen als arbeitslose Bewerber gibt. Bei den Physiotherapeuten kamen im September 2014 53 Arbeitslose auf 100 offene Stellen, bei den Sprachtherapeuten waren es 78. Bei beiden Berufsgruppen liegt der Anteil der in kleinen und mittleren Unternehmen beschäftigten Fachkräfte bei 81 Prozent.
Der Anteil derjenigen, die 50 Jahre und älter sind, beträgt bei den Physiotherapeuten 17 Prozent und bei den Sprachtherapeuten 13 Prozent. Zwar ist der Anteil der unter 25-Jährigen mit 10 Prozent (Physiotherapie) und 11 Prozent (Sprachtherapie) etwas höher als in anderen Engpassberufen. Es steht jedoch zu erwarten, dass der hohe Ersatzbedarf nicht ausgeglichen werden kann, denn die Ausbildungszahlen gehen zurück: Bei den Physiotherapeuten sanken beispielsweise die Schülerzahlen im Vergleich zu 2007 um 10,1 Prozent (lesen Sie dazu PP 09/2014, Seite 2). Gleichzeitig steigt der Versorgungsbedarf durch einen immer größer werdenden Anteil an älteren und pflegebedürftigen Bürgern zukünftig an.
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