· Fachbeitrag · Praxisangebot
Gib Gummi! Functional Training mit Powerbändern als Selbstzahlerkurs
von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen
| Therabänder sind zu langweilig? Kurzhanteln und Kettlebells ( PP 04/2016, Seite 9 ff.) zu kompliziert? Wie wäre es, das Krafttraining ‒ ob in der Praxis oder daheim ‒ mit Powerbändern aufzumischen? Für wenig Geld gibt es ein vielseitiges Trainingsgerät, das sich bequem in der Hosentasche transportieren lässt und mit dem sich auch Kursformate in der Physiopraxis gewinnbringend umsetzen lassen. |
Aus dem Powerlifting auf die Therapiebühne
Elastische Bänder werden schon seit über 100 Jahren zum Widerstandstraining genutzt. In Deutschland sind vor allem das das Deuser- und das Theraband bekannt. Zunehmend arbeiten Therapeuten außerdem mit sogenannten Fitness-, Powerbändern oder Loops. Dabei handelt es sich ebenfalls um elastische Widerstandsbänder, die sich von Therabändern darin unterscheiden, dass sie in sich geschlossen sind. Man muss sie also nicht umständlich verknoten und anschließend wieder auseinanderfummeln. Wer wann genau auf die Idee kam, ist nicht gesichert, wirklich populär aber wurden sie Anfang der 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts in der US-amerikanischen Powerlifting-Szene. Von dort fanden sie ihren Weg in das Athletiktraining und schließlich in die Therapie.
Training mit Bändern bietet zahlreiche Vorteile
Ein grundlegender Vorteil von Training mit Bändern: Mit zunehmender Kontraktion des Muskels erhöht sich automatisch der Widerstand, also zum Ende der Bewegung hin und damit genau in dem Bereich, in dem der Muskel die meiste Kraft entwickeln kann. Der zweite Vorteil liegt in ihrer Instabilität. Anders als bei einer geführten ‒ und damit vorhersagbaren ‒ Bewegung an der Maschine sind die Muskeln gezwungen, das Gelenk aktiv gegen die Zugkräfte des Bandes zu stabilisieren. Powerbänder verlangen dem Körper also sowohl Kraft als auch Koordination ab und sind damit hervorragend für den Einsatz in der Therapie geeignet. Powerbänder sind darüber hinaus deutlich dicker und stabiler als Therabänder, dafür aber meist nicht so breit. Damit bieten sie einen deutlich höheren Widerstand und sind auch für intensiveres Krafttraining einsetzbar.
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