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  • · Fachbeitrag · Praxisangebot

    Kein „Workout von der Stange“: Barre-Training in der Physiopraxis

    von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen

    | Manche Trends finden ihren Weg aus dem Profi- und Leistungssport in die allgemeine Fitnessszene, wie z. B. das Flossing, neurozentriertes oder Core-Training. Aber es geht auch andersherum: Barre-Workout ist eine Trainingsmethode, die sich an klassischen Ballettübungen orientiert, dabei aber Nichttänzer ansprechen soll. Als Physiotherapeut können Sie sich über Barre-Workout als Kursangebot von der breiten Masse abheben. |

    Was ist Barre-Training?

    Der Begriff „barre“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „Stange“. Im tänzerischen Umfeld ist damit die Ballettstange gemeint, an der trainiert wird. Ein Tutu oder Ballettschuhe sind für das Training nicht erforderlich ‒ dafür aber viel Schweiß. Das Barre-Training vereint Übungen aus dem Ballett, dem Yoga, dem Pilates und dem Functional Training. Besonderer Wert wird dabei auf die Körpermitte ‒ den Core ‒ gelegt. Dieser soll im Training möglichst gut stabilisiert werden, während die Extremitäten entweder dynamisch oder isometrisch gefordert werden. Traditionelle und moderne Trainingselemente werden gut durchgemischt und fordern als Kraft- und Ausdauertraining den gesamten Körper. Zusätzlich zur Stange kommen meist auch Kleingeräte und Hilfsmittel wie Thera-Bänder, Bälle oder Kurzhanteln zum Einsatz.

     

    Erdacht und verbreitet wurde das Training Mitte des 20. Jahrhunderts tatsächlich durch eine Balletttänzerin, die deutschstämmige Lotte Berk. Nach einer Verletzung begann sie, ihr Balletttraining mit Übungen aus dem Reha-Training und anderen Methoden anzureichern. Explosionsartig verbreitete die Methode sich dann erst in den 2010er-Jahren, nachdem sie vorher hauptsächlich Tänzern und Schauspielern bekannt war.