· Fachbeitrag · Praxisangebot
Mehr als reine Zwerchfellakrobatik: Lachyoga in der Physiopraxis
von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen
| Man soll ja nicht immer alles so ernst nehmen ‒ gerade in der Medizin. Und Lachen ist bekanntermaßen gesund. Da bietet es sich doch auch für niedergelassene Physiotherapeuten geradezu an, den gesundheitsfördernden Effekt des Lachens therapeutisch auszunutzen. Klingt lächerlich? Lassen Sie sich eines Besseren belehren. |
Erfolgsstory einer Lachnummer
Beim ersten Hören mag man an einen Scherz denken. Lachen als Therapie ‒ und dann noch als Lachyoga? Dabei ist die Idee dahinter gar nicht so komisch: Erste Erkenntnisse zu den positiven Auswirkungen des Lachens gab es bereits in den 1960er-Jahren. Berühmt aus dieser Zeit ist die Geschichte von Norman Cousins, Journalist und Psychologieprofessor sowie Lachpionier, der sein Rheumaleiden mittels komischer Filme behandelte. Zehn Minuten Lachen, so seine Aussage, hätten ihm zwei Stunden schmerzfreien Schlaf beschert.
Weltweit verbreitet wurde das Lachyoga dann seit den 90er-Jahren durch den indischen Arzt Madan Kataria. Anders als seine Vorgänger verfuhr er strikt nach dem Motto „Fake it, till you make it.“ Ein künstliches Lachen wird mit der Zeit zu einem echten Lachen werden, wenn man nur lang genug so tut. Dementsprechend besteht der erste Teil einer Lachyoga-Stunde daraus, sich mittels möglichst alberner Übungen ‒ ob alleine oder mit Partner ‒ in die richtige Stimmung zu bringen, bis das echte Lachen die Oberhand gewinnt.
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