Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww
  • · Fachbeitrag · Praxisangebot

    Seele, Nervensystem und Immunsystem im Blick: kPNI im Angebot der Physiopraxis

    von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen

    | Physiotherapeuten arbeiten vorrangig mit dem Körper. Und doch kann sich ein Blick über den Tellerrand lohnen: Neue Erkenntnisse ergeben sich vor allem auf dem Feld des Zusammenspiels unterschiedlicher Prozesse und Mechanismen, von denen man zunächst glaubte, dass sie keinerlei Verbindung besäßen ‒ so z. B. bei der Psychoneuroimmunologie (PNI). Diese befasst sich mit den Wechselwirkungen zwischen der Psyche, dem Nervensystem sowie der Immunologie. Was sich zunächst sperrig anhört, kann eine Bereicherung auch und gerade für Physiotherapeuten sein. |

    Transfer von Zusammenhängen in die therapeutische Arbeit

    Die Geschichte der PNI lässt sich bis ins 19. Jh. zurückverfolgen, hat aber erst in den vergangenen Jahrzehnten und im Rahmen der psychosomatischen Medizin so richtig Fahrt aufgenommen. So ist z. B. bekannt, dass ein erhöhtes Stresslevel uns anfälliger für Infektionskrankheiten macht und dass z. B. die Darmflora in Zusammenhang mit depressiven Erkrankungen steht. Diese Zusammenhänge herauszuarbeiten und sie in die praktische therapeutische Arbeit zu übertragen, ist das Ziel der klinischen Psychoneuroimmunologie (kPNI).

     

    MERKE | Gerade in den westlichen Industrienationen ist der Anteil psychisch bedingter Erkrankungen in den letzten Jahren stetig gestiegen: Nach dem BKK-Gesundheitsreport waren sie die zweithäufigste Ursache für Fehltage am Arbeitsplatz (PP 02/2020, Seite 8 f.) Dementsprechend lassen sich in den einschlägigen medizinischen Datenbanken auch immer mehr Studien unter dem Schlagwort „Psychoneuroimmunologie“ finden.