· Fachbeitrag · Praxisführung
Alte Säcke neu in Mode: Sandsacktraining in der Physiopraxis
von Physiotherapeut/Sportwissenschaftler M. A. Thomas Colshorn, Bremen
| Anstatt das Rad neu zu erfinden, kann es von Vorteil sein, sich auf die schnörkellosen Grundlagen zu besinnen: simple Gewichte, aber komplexe Bewegungen. Für beides ist der Sandsack als Trainingsgerät prädestiniert. Wie Sie ihn in den Praxisalltag integrieren, zeigt dieser Beitrag. |
Revival eines jahrhundertealten Trainingsgeräts
Das Sandsacktraining reicht ‒ je nach Quelle ‒ mehrere Hundert bis Tausend Jahre zurück in die Vergangenheit. Es scheint logisch, dass man sich früher, als es noch keine Langhanteln oder Fitnessgeräte gab, auf andere Art und Weise helfen musste, wenn es um die körperliche Ertüchtigung ging. Der Überlieferung nach kam das Sandsacktraining aus Indien nach Europa, als traditionelles Trainingsgerät der legendären indischen Ringkämpfer. Im Westen erfreute es sich vor allem bei den frühen Kraftathleten ‒ den „Strongmen“ ‒ großer Beliebtheit und gehörte bis ins späte 20. Jahrhundert hinein oft auch zur festen Ausstattung im Verein, im Schulsport oder im Fitnessstudio.
Als eher antiquiert geltende Methode fiel der Sandsack dann irgendwann der zunehmenden Technisierung und Digitalisierung anheim und geriet für einige Jahre in Vergessenheit. Seit der Jahrtausendwende etwa aber geht es immerhin zum Teil wieder „back to the roots“. Und im Zuge dieser Rückbesinnung auf das Wesentliche erlebt neben der Kettlebell auch der Sandsack seit einigen Jahren wieder ein Revival. Und das zu Recht ‒ denn im Vergleich etwa zu einer Langhantel (PP 12/2017, Seite 18 f.) oder der erwähnten Kettlebell (PP 04/2016, Seite 9) bietet der Sandsack einige Vorteile.
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