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Niedrig bewertete Gebühren aus der GOZ 2012: Begründungsbeispiele für Faktorsteigerungen
von Susen Bause - ZMV und Betriebswirtin für Management im Gesundheitswesen, Finnentrop
| In diesem Beitrag haben wir für Sie die GOZ-Gebühren aufgelistet, die niedriger bewertet sind als die entsprechenden BEMA-Leistungen. Gleichzeitig liefern wir zu diesen Gebühren Begründungen, um Honorarverluste im Vergleich zur GOZ 1988 zu vermeiden. |
GOZ | Leistung | Begründung |
0010 | Eingehende Untersuchung | Die erheblich komplizierte Diagnose bei Herrn / Frau XY und die damit einhergehende Schwierigkeit der Differentialtherapie waren zusätzlich mit einem überdurchschnittlichen Zeitaufwand verbunden. |
0040 | Heil- und Kostenplan bei KFO | Die Einbeziehung mehrerer alternativer Versorgungsformen und das Aufzeigen sämtlicher therapeutischer Möglichkeiten sowie Konsequenzen erforderten bei Herrn/Frau XY einen extrem hohen Zeitaufwand. |
1020 | Lokale Fluoridierung | Durch den besonders starken Zahnengstand und weitere Zähne, die nicht in regelrechter Reihe bei Patient XY stehen, konnten die Fluoridierungsapplikationen nur erschwert gezielt durchgeführt werden, um die bereits entkalkten Schmelzpartien zu remineralisieren. |
2000 | Versiegelung kariesfreier Fissuren | Die Schwierigkeit des Behandlungsfalles von Patient XY ergab sich aus der erschwerten Trockenlegung des Behandlungsfeldes, verursacht durch extrem starken Speichelfluss, der zusätzlich einen erheblichen Zeitaufwand zur Folge hatte. |
2020 | Temporärer Verschluss | Aufgrund besonders tiefer Karies und der motorischen Unruhe des Patienten war ein äußerst behutsames langsames Vorgehen bei Patient XY zwingend erforderlich, wodurch die Behandlung mit einem extrem hohen Zeitaufwand verbunden war. |
2110 | Füllung, mehr als dreiflächig | Aufgrund extremer Ausdehnung von kariösen Läsionen war es bei Patient XY erforderlich, eine besonders große Füllung zu legen, und es war zudem besonders schwierig, dafür bei so wenig Zahnsubstanz eine für die Füllung notwendige Retention herzustellen, wodurch zusätzlich ein extrem erhöhter Zeitaufwand erforderlich war. |
2180 | Aufbaufüllung | Die besondere Schwierigkeit bei der Behandlung des Patienten XY lag bei der Gewinnung von retentiven Arealen. Ausgelöst wurde dies durch einen hohen Substanzverlust, der mit der Versorgung einer mehrflächigen Aufbaufüllung verbunden war und zusätzlichen Zeitaufwand erforderte. Ebenso war die Adaption und Retention der Hilfsmittel zur Füllungsgestaltung nur mittels Zuhilfenahme weiterer Instrumente möglich. |
2250 | Kinderkrone | Durch die extrem voluminöse Pulpa des Patienten XY war die Platzierung der Kinderkrone nur unter besonders erschwerten Bedingungen möglich und zusätzlich mit einem übermäßigen Zeitaufwand verbunden, da so viel Zahnsubstanz wie möglich erhalten und so viel Retentionen wie nötig geschaffen werden mussten. |
2310 | Wiedereingliederung einer Einlagefüllung | Durch die besonders schwierige Anpassung an die vorhandene Restauration und der bereits durch den Zahnersatz vorgegebenen anatomischen Verhältnisse war die Reparatur dreimal so schwierig und zeitaufwendig wie im Normalfall. |
3060 | Stillung einer Blutung | Die extreme Schwierigkeit und der damit einhergehende intensive Zeitaufwand bei Patient XY entstand bei der Versorgung der Blutung bei ungünstigen Schleimhautverhältnissen durch die vorliegende entzündete Schleimhaut. |
3070 | Exzision von Schleimhaut | Der extreme Zeitaufwand ergab sich bei der Behandlung des Patienten XY durch den Eingriff im stark ausgedehnten und entzündlich veränderten Gebiet. Aufgrund der erschwerten Zugänglichkeit im Interdentalraum erfolgte die Exzision zusätzlich unter besonderer Sichtbehinderung. |
3080 | Exzision einer Schleimhautwucherung | Der extreme Zeitaufwand ergab sich bei der Behandlung des Patienten XY durch den Eingriff im stark ausgedehnt veränderten Gebiet. Aufgrund der erschwerten Zugänglichkeit im Behandlungsgebiet konnte die Exzision nur mittels zusätzlicher Spezialinstrumente erfolgen. |
3090 | Plastischer Verschluss einer Kieferhöhle | Die außergewöhnlich schwierige Deckung der Kieferhöhle bei Patient XY war aufgrund der extrem dünnen Schleimhaut nur mit äußerster Vorsicht und Behutsamkeit zu erbringen. Dies erforderte einen weit über dem Durchschnitt liegenden Zeitaufwand, um die Schleimhaut nicht einzureißen, was weitere schwierige Behandlungsmaßnahmen zur Folge gehabt hätte. |
3130 | Hemisektion und Teilextraktion | Besonders schwierig gestaltete sich die Hemisektion bei Patient XY, da hier ein extrem spröder Zahn vorlag. Die Behandlung war sehr zeitaufwendig und musste sehr behutsam erfolgen, damit der zweite Zahnteil unversehrt erhalten bleiben konnte. |
3190 | Zystektomie in Verbindung mit Ost oder WR | Extremer Zeitaufwand bei besonders tief im Kiefer gelegener Wurzelspitze des Patienten XY. Die weit über dem Durchschnitt liegende Schwierigkeit ergab sich aus der besonders schwierigen und zeitaufwendigen Präparation des Operationsfeldes wegen unmittelbarer Nachbarschaft zu Gefäßen bzw. zur Kieferhöhlennähe. |
3200 | Zystektomie als alleinige Leistung | Der besondere Zeitaufwand der Wurzelspitzenresektion bei Patient XY beruht auf einer außergewöhnlich hohen Schwierigkeit wegen starker Sichtbehinderung durch übermäßige Blutung im stark infizierten/entzündlich veränderten Gebiet. |
3210 | Beseitigung Schleimhautbänder | Die besondere Schwierigkeit und der daraus resultierende extreme Zeitaufwand bei der Behandlung des Patienten XY lag bei der äußerst erschwerten Freistellung des Behandlungsfeldes mittels besonders komplizierter Schnitttechnik bei stark erhöhtem Muskeltonus. |
3240 | Vestibulum oder Mundbodenplastik | Die besondere Schwierigkeit und der besonders hohe Zeitaufwand bei der Behandlung lag bei der äußerst schwierigen Freistellung des Behandlungsfeldes durch anatomisch extrem ungünstige Verhältnisse und der Erfordernis eines besonders behutsamen Vorgehens. |
3250 | Tuberplastik | Bedingt durch besonders ungünstige Schleimhautverhältnisse war die Sulkusplastik am Tuber nur unter extrem erschwerten Bedingungen möglich und erforderte daher einen extrem hohen zeitlichen Mehraufwand allein bei der Schnitttechnik und bei der Nahttechnik. |
3280 | Lösen, Verlegen, Fixieren Lippenbändchen | Die außergewöhnliche Schwierigkeit der Behandlung lag bei der besonders problematischen Fixierung des Lippenbändchens. Wegen ungünstiger Perioststruktur erforderte die subperiostale Naht einen Zeitaufwand, der doppelt so hoch war wie bei normaler Perioststruktur. |
3310 | Chirurgische Wundrevision | Besondere Schwierigkeit bei der Behandlung der sehr großen Wunde des Patienten XY, der außerdem nach der vorangegangenen Operation eine stark eingeschränkte Mundöffnung hatte. Bedingt durch die extrem eingeschränkte Sicht auf das Behandlungsfeld war ein zusätzlicher, weit über dem Durchschnitt liegender Zeitaufwand erforderlich. |
4000 | Parodontalstatus | Durch besonders schwierigen Zugang an den Zähnen und die umfangreiche Aufzeichnung der Befundung war die Erhebung des Parodontalstatus bei Patient XY außergewöhnlich zeitaufwendig. Ebenfalls lagen starke Taschenblutungen vor, die ein besonders eingeschränktes Behandlungsfeld vorlegten. |
4030 | Beseitigung scharfer Zahnkanten | Die Beseitigung der überstehenden Ränder erforderte einen besonders außergewöhnlichen Zeitaufwand, da die Zugänglichkeit des interdental liegenden Behandlungsgebiets extrem schwierig war und beim Zahnersatz ein besonders hartes Material zu bearbeiten war. |
4075 | Parodontalchir. Therapie | Der extreme Zeitaufwand bei der Entfernung der Beläge des Patienten XY wurde durch die besonders starke Blutung und damit einhergehende eingeschränkte Sicht hervorgerufen. |
5150 | Adhäsivbrücke | Eine besonders ungünstige Lage der Pfeilerzähne und deren fehlenden Retentionen für die Flügel machte die Versorgung sehr schwierig. Es waren mehrere besondere Einzelschritte mit hohem Zeitaufwand notwendig, um eine adäquate Befestigungsmöglichkeit zu bekommen. |
5250 | Rep. einer Prothese ohne Abformung | Bedingt durch die besonders schwierige individuelle Anpassung der Prothese an die vorhandene Situation nach derartig umfangreicher Wiederherstellung entstand bei Patient XY ein extrem hoher Zeitaufwand. |
5270 | Teilunterfütterung | Besondere Schwierigkeit bei der Abformung entstand bei Patient XY, da hier ungünstige Bänder vorlagen und der Kieferkamm extrem schwierig darzustellen war. |
6190 | Beratendes Gespräch | Das Gespräch erforderte einen extrem hohen Zeitaufwand, um den Beteiligten das erforderliche Fachwissen und die Konsequenzen der Fehlmotorik zu erläutern. |