05.03.2009 | Behandlungsassistenz
Die Vorbereitung einer Füllungsbehandlung
Die Füllungstherapie zählt in den meisten Praxen zum Standard und wird täglich routinemäßig abgespult. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Behandlungsvorbereitung, die im stressigen Arbeitablauf oft auf die leichte Schulter genommen wird. Ziel der Vorbereitung ist es, alle notwendigen Werkstoffe und Instrumente griffbereit zu haben. Erst dann ist ein ruhiges und zeitorientiertes Arbeiten möglich.
Was ist bei einer Füllungstherapie zu beachten?
Der erste Schritt besteht in der Aufklärung des Patienten über die verschiedenen Füllstoffe und die eventuell entstehenden Kosten für einen Mehraufwand, zum Beispiel bei einer Compositefüllung. Dieser wird durch eine ausführliche Beratung seitens des Chefs bzw. der Chefin durchgeführt. Doch auch die Mitarbeiterinnen spielen eine große Rolle. Sie werden nicht nur in die Beratungstermine mit eingebunden, sondern sind auch für die Aufbereitung und den einwandfreien Zustand der benötigten Instrumente zuständig.
Wichtig ist, was Sie dem Patienten unbewusst übermitteln! Jeder Patient fühlt sich wohler, wenn er das Gefühl hat, dass Sie sich mit ihm und seiner Behandlung beschäftigt haben. Alle Beteiligten sollten wissen, was sie tun und warum sie es tun.
Tipp
Legen Sie lieber ein paar Instrumente zu viel bereit, anstatt ständig das Behandlungszimmer zu verlassen. So strahlen Sie ein routiniertes Miteinander aus und geben dem Patienten das Gefühl, dass er bei Ihnen in sicheren Händen ist. Hilfreich ist es, wenn Sie genügend Zeit einplanen, um sich mit den Behandlungsdaten zu befassen. Gehen Sie gemeinsam vor Tagesbeginn den Terminplan durch, so sind Sie für alle Eventualitäten gewappnet. Es entfällt das hektische Besprechen direkt vor der Behandlung und Sie können die übrige Zeit für die Vorbereitung nutzen. |
Die Checkliste als unverzichtbares Hilfsmittel
In erster Linie stellt die Checkliste eine Selbstkontrolle dar, um nicht die praxisinterne Qualität im Alltagsgeschehen aus den Augen zu verlieren. Außerdem dient sie als Gedankenstütze - auch für erfahrene Zahnmedizinische Fachangestellte - und erleichtert das Einarbeiten von neuen Arbeitskolleginnen. Auch im Krankheitsfall können anhand von Checklisten Aufgaben durch den Chef oder andere Mitarbeiterinnen wahrgenommen werden. Vielen fällt es jedoch schwer, eine Checkliste zu erstellen, da sie nicht genau wissen, wie diese aussehen soll. Daher hier ein Beispiel:
Checkliste: Composite an Seitenzähnen
Ziel: Füllungstherapie zum Zahnerhalt | |
Arbeitsbereich: Behandlungszimmer | |
Arbeitsablauf: Vorbereitung, Anästhesie, Präparieren, Exkavieren, Füllen, Finieren, Polieren, Fluoridieren | |
Vorbereitung | |
Allgemein: | |
Die Karteikarte öffnen |
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Die Röntgenbilder im Röntgenbildbetrachter einspannen |
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Zahnarzt: | |
Lupenbrille |
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Bohrerständer Kons1) |
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Anästhesie: | |
Gingicain + Ultracain DS, OK: kurze Einmalkanüle/Uniject |
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UK: lange Einmalkanüle/Uniject |
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Schwebetisch:2) | |
2 Spiegel |
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Sonde |
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Pinzette |
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Watterollen/Wattepellets |
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Metallmatritzen + Matritzenhalter |
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Gegebenenfalls Holzkeil(e) |
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Composite-Stopfer (goldenes oder schwarzes Arbeitsende) |
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Modellierinstrument (Fissurenformer) |
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Heidemann |
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Frontzahnscaler |
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Folienhalter mit blauem Okklupapier |
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Zahnseide |
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Pur-Zellin |
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gegebenenfalls Kofferdam mit Klammer und Zange |
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Arbeitsseite Assistenz: | |
Farbring |
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Polymerisationslampe |
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3 Pinsel mit Ansätzen |
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Ätzgel |
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Syntac Adhäsive |
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Syntac Primer |
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Heliobond |
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Filtek Flow |
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Filtek Supreme |
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Elmex-Gelee |
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Schutzbrille |
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Speichelzieher und Sauger |
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Im Falle einer Unterfüllung: | |
Kugelstopfer |
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Planstopfer |
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Calxyl |
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Harvard mit Glasplatte und Anmischspatel |
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Ablauf „Füllen“: | |
Ätzgel (30 Sekunden Einwirkzeit) |
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Syntac Primer (15 Sekunden Einwirkzeit) |
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Syntac Adhäsive (10 Sekunden Einwirkzeit, OP-Leuchte dimmen) |
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Heliobond (10 Sekunden Lichtaushärtung) |
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Filtek Flow (20 Sekunden Lichtaushärtung) |
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Filtek Supreme (20 Sekunden Lichtaushärtung pro Schicht) |
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Nachbereitung: | |
Die Instrumente aufbereiten |
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Die Einmalartikel ordnungsgemäß entsorgen |
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Das Zimmer und die benutzten Materialien desinfizieren |
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Aufzeichung: | |
In die Karteikarte im Computer |
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1) Tipp: Bereiten Sie für die gängigen Behandlungen mehrere Bohrerständer in ausreichender Zahl vor, so entfällt das ständige Öffnen der Bohrerschublade. Wenn möglich machen Sie davon ein Foto, um das spätere Wiedereinsortieren für z. B. Auszubildende zu erleichtern.
2) Tipp: Haben Sie genügend Lagerkapazität und Instrumente, fertigen Sie sich schon bestückte Trays an, die zum Reinigen komplett mit einem Deckel in den Thermodesinfektor und Vakuclav gegeben werden.