05.01.2010 | Datenschutz
Was die ZFA über die Nutzung ihrer persönlichen Daten im Internet wissen sollte
Eine Studie des Dimap-Instituts zum Umgang mit persönlichen Daten aus dem Internet zeigt, dass bereits über 25 Prozent der Arbeitgeber bei Bewerbungen darauf zurückgreifen und dass dies einen erheblichen Einfluss auf die Auswahl der Bewerber hat. Am häufigsten durchsuchen Firmen ab einer Größe von über 1.000 Mitarbeitern die Profile ihrer Bewerber. Abgefragt werden Daten wie Hobbys, Interessen, Meinungsäußerungen und private Vorlieben auf Karriere-Portalen oder sozialen Netzwerken. Angesichts der enorm steigenden Nutzerzahlen dieser Netzwerke ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch kleine Firmen oder Zahnarztpraxen diese Daten nutzen. Auch angestellte Mitarbeiterinnen von Zahnarztpraxen sollten deshalb vorsichtig im Umgang mit ihren persönlichen Daten sein.
Die Ergebnisse der Studie
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es negative Konsequenzen haben kann, wenn man seine Daten allzu freizügig ins Netz stellt. Ein Viertel der Unternehmen gab in der Umfrage an, dass Bewerber aufgrund von Informationen aus dem Netz möglicherweise nicht zu einem Vorstellungstermin eingeladen werden. 76 Prozent der Arbeitgeber bewerten es als negativ, wenn sich Bewerber im Netz abfällig über ihre Job-Situation äußern. Auch allzu persönliche Inhalte - wie etwa Fotos von privaten Partys - bringen Nachteile. Über die Hälfte (56 Prozent) der Arbeitgeber sagten laut Umfrage aber auch, dass ein Bewerber durch zusätzliche Informationen aus dem Netz interessant werden kann. Hobbys und soziales Engagement werden von 62 Prozent der Befragten positiv bewertet.
Plattformen: Daten auf dem Präsentierteller
In zahlreichen Plattformen - zum Beispiel Facebook, StudiVZ oder MeinVZ - gibt es die Möglichkeit, ein privates Profil von sich zu erstellen. Über die Stammdaten hinaus (Name, Adresse, Telefon-Nummern, E-Mail-Adressen) gibt es zahlreiche Möglichkeiten, seine privaten Daten wie Hobbys, Vorlieben und Interessen (zum Beispiel Politik, Beziehungen, Clubs, Vereine, Musikrichtung, Bücher, Filme, Lieblingszitate etc.) und private Fotos ins Netz zu stellen.
Auch der Zugriff auf diese Daten für andere Nutzer kann festgelegt werden. So können in den Einstellungen die Daten für alle Mitglieder der jeweiligen Plattform oder nur für ausgewählte Personen freigegeben werden. In vielen Fällen ist den Benutzern dieser Seiten, die ihre Daten online stellen, gar nicht bewusst, was sie über sich verraten oder wer alles die Daten nutzt.
Datenschutzexperten mahnen zur Vorsicht
Datenschutzbeauftragte warnen davor, private Daten ins Internet zu stellen, da ein Missbrauch in den meisten Fällen nicht vermieden werden kann. Es kann nur dann etwas unternommen werden, wenn der Eintrag rechtswidrig ist, das heißt, wenn die Einträge ohne Einwilligung der Betroffenen erfolgen. Der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar rät: „Wer über seinen Arbeitgeber lästern will, soll das vielleicht doch in einem Forum und nicht unter seinem echten Namen machen.“ Internet-Experten warnen auch davor, dass private Fotos oder Daten an Stellen wieder auftauchen, an denen sie vom Eigentümer nicht beabsichtigt waren. Die Löschung dieser Daten oder Fotos gestaltet sich meist schwierig bis unmöglich, und zum Teil wird hierfür auch eine Gebühr fällig.
Das Internet vergisst nur schwer
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