04.08.2010 | Ernährungsberatung
Erfolgreich in der Prophylaxe: Ernährungsberatung für erosionsgefährdete Patienten
Die Ernährungsberatung erosionsgefährdeter Patienten ist sehr schwierig und muss frühzeitig beginnen. Die wenigsten Patienten wissen, welche Schäden säurehaltige Getränke und Nahrungsmittel an den Zähnen verursachen können. Da der Zahnschmelz bei der Erosion über einen sehr langen Zeitraum und ohne Schmerzen abgetragen wird, kommen die Patienten erst in die Praxis, wenn der Zahnschmelz zum Großteil nicht mehr vorhanden ist und aufwendige zahnärztliche Behandlungen durchgeführt werden müssen.
Die Ursachen von Erosionen bzw. Zahnhartsubstanzverlust
Bei einer Erosion geht Zahnhartsubstanz verloren, weil chemische Prozesse auf den Zahn einwirken. Mikroorganismen - wie bei der Karies - sind dabei nicht beteiligt. Erosionsbedingte Zahnschäden sind irreversibel und werden im Anfangsstadium meist gar nicht bemerkt, weil sich der Zahnschmelz flächenhaft auflöst. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium sind Dellen und Stufen an den Zahnflächen zu erkennen, die bis in das Dentin reichen können. Die Zahnhöcker auf den Kauflächen gehen verloren und die Zähne wirken abgeflacht, weil die Furchen verschwinden. Zwei Ursachen können zu diesem Zahnhartsubstanzverlust führen:
Bei der endogenen Ursache kann es sich um eine Funktionsstörung im Magen-Darm-Trakt handeln. Diese führt zu einem sauren Aufstoßen (Sodbrennen) bis hin zum Erbrechen. Auch das nach der Nahrungsaufnahme selbst ausgelöste Erbrechen zählt zu den endogenen Ursachen und ist bei Patienten mit Essstörungen zu finden. Schwangere können ebenfalls unter häufigem Erbrechen leiden und sind hier einzuordnen. Ein weiterer Personenkreis im Bereich endogener Ursachen sind die Patienten mit reduzierter Speichelmenge. Häufig sind es ältere und kranke Menschen sowie Patienten, die den Speichelfluss reduzierende Medikamente einnehmen oder die wenig trinken.
Die zweite Ursache ist exogen und auf die Ernährung zurückzuführen. Hier finden sich Patienten, die häufig oder langanhaltend saure Getränke oder saure Nahrungsmittel zu sich nehmen. Zu den klassischen sauren Getränken zählen Fruchtsäfte, Sportgetränke, Wein, Sekt und Cocktails. Bei den Nahrungsmitteln sind es insbesondere Früchte wie Zitronen oder Orangen - aber auch Kiwi und sauer eingelegtes bzw. sauer zubereitetes Gemüse, denn „normales“ Gemüse wirkt erosiv, wenn es als Salat serviert und mit einer sauren Sauce zubereitet wird. Säurehaltige Medikamente - wie zum Beispiel Aspirin oder Vitamin C - fördern ebenfalls die Erosion.
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