06.06.2011 | Häufig gestellte Patientenfragen

Was ist eigentlich eine Parodontitis?

Die Parodontitis ist eine von mehreren Faktoren beeinflusste Erkrankung des Zahnhalteapparats. Sie geht mit einem meist irreversiblen Knochenabbau einher. Als Ursache gelten Bakterien und die daraufhin einsetzenden körpereigenen Abwehrreaktionen. So entsteht eine chronische Entzündung, die in der Zerstörung des Zahnhalteapparats mündet. Im fortgeschrittenen Stadium führt die Parodontitis zum Zahnverlust.  

Der Verlauf

In der Regel handelt es sich um die chronische Parodontitis - eine langsam fortschreitende, in Schüben auftretende Erkrankung. Nur in seltenen Fällen - meist bei jugendlichen Patienten - tritt die aggressive Parodontitis auf. Sie schreitet rasch voran und geht mit erheblichem Knochenverlust einher. Hier ist schnelles Handeln gefordert.  

Die Symptome

Jeder Parodontitis geht eine Zahnfleischentzündung (Gingivitis) voraus. Aus der Gingivitis kann - muss jedoch nicht zwangsläufig - eine Parodontitis entstehen. Für den Patienten ist die Erkrankung oft schwer erkennbar. Als Symptome treten gerötetes und manchmal geschwollenes Zahnfleisch sowie Zahnfleischbluten auf - möglicherweise begleitet von Mundgeruch. Erst bei fortschreitender Erkrankung werden die Zähne länger oder sogar locker.  

Die Ursachen und Risikofaktoren

Ursache für Gingivitis und Parodontitis sind fest anhaftende Zahnbeläge (Plaque), die einen optimalen Nährboden für Bakterien bilden. Werden sie nicht richtig entfernt, können sich Mineralien einlagern und es entsteht Zahnstein. Der Zahnstein wandert zusammen mit den Bakterien immer weiter in den Zwischenraum zwischen Zahn und Zahnfleisch (Sulcus) in Richtung der Wurzelspitze. Hier bieten sich den Bakterien optimale Lebensbedingungen. Wandert der Zahnstein unterhalb des Zahnfleischs, spricht man von Konkrementen.  

Von den unzähligen in der Mundhöhle angesiedelten Bakterien sind nur wenige als Krankheitserreger für die Parodontitis verantwortlich. Anzahl und Menge der Bakterien sind ebenso entscheidend für den Schweregrad der Erkrankung wie die körpereigenen Abwehrkräfte. Hinzu kommen als Risikofaktoren das Rauchen, bestimmte Allgemeinerkrankungen - wie Diabetes mellitus, Osteoporose, HIV - und die Einnahme von Medikamenten (Immunsuppressiva, Bisphosphonate, blutdrucksenkende und gefäßerweiternde Medikamente etc.).