Praxiswissen auf den Punkt gebracht.
logo
  • Meine Produkte
    Bitte melden Sie sich an, um Ihre Produkte zu sehen.
Menu Menu
MyIww MyIww

03.09.2010 | Hypnose in der Zahnarztpraxis

Raucherentwöhnung mit Hypnose: „Danke und tschüs, liebe Zigarette“

von Sebastian Knop, Zahnarzt und Hypnotherapeut (DGH), Dortmund

Seit über 20 Jahren raucht Thorsten - zurzeit eine Schachtel Zigaretten am Tag. Mehrmals hat der 36-Jährige versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, aber jedes Mal plagten ihn nach kurzer Zeit eine innere Nervosität und schlechte Laune. Dann erfuhr er von der Raucherentwöhnung mit Hypnose. Die Idee einer Entwöhnung „mit Leichtigkeit“ ließ ihn hoffen, seine Sucht ohne Nebenwirkungen aufzugeben. Wegen des Preises von fast 400 Euro zögerte er zunächst - vertraute aber darauf, das Geld im Erfolgsfall schnell wieder eingespart zu haben.  

Die zahnmedizinische Bedeutung

Die Vorstellung einer Raucherentwöhnung beim Zahnarzt mag viele zunächst irritieren. Allerdings spielt die Nikotinsucht auch aus zahnärztlicher Sicht eine wichtige Rolle. So gilt Rauchen besonders bei der Entstehung einer Parodontitis als wesentlicher Co-Faktor. Patienten, die vor einer Parodontitis-Therapie stehen, haben deutlich bessere Heilungschancen, wenn sie das Rauchen aufgeben. Die Raucherentwöhnung gehört also durchaus zu den Bereichen, die im zahnärztlichen Interesse liegen.  

Vorbereitende Maßnahmen

Thorsten führt mit dem Zahnarzt zunächst ein Erstgespräch, das in der Praxis oder telefonisch erfolgen kann. Dazu bekommt er einen Fragebogen ausgehändigt, in dem er unter anderem gefragt wird, seit wann er raucht, warum er raucht, warum er aufhören möchte und ob er selbst aufhören möchte oder ob eher seine Angehörigen dies von ihm verlangen. Ein Muster für einen Fragebogen zum Tabakkonsum finden Sie im Online-Service auf www.iww.de (in „myIWW“ einloggen) in der Rubrik „Arbeitshilfen“.  

 

Geht der Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören, nicht überwiegend vom Raucher selbst aus, sind die Chancen für eine erfolgreiche Entwöhnung eher schlecht. In diesem Fall sollte sie gar nicht erst versucht werden. Thorsten möchte das Rauchen zwar auch aus Rücksicht auf seine Familie aufgeben, der Wunsch nach Freiheit und Unabhängigkeit von der Zigarette geht jedoch klar von ihm aus. Daher wird er gebeten, zu Hause zwei Tage vor der Hypnose-Sitzung alle Aschenbecher zu leeren, die Wohnung rauchfrei zu machen und an den beiden Tagen vor der Sitzung nicht mehr zu rauchen. Sollte ihm das nicht gelingen, möge er in einem Protokoll festhalten, in welcher Situation er geraucht hat und warum. Zur Sitzung soll er noch eine Zigarette mitbringen.