01.12.2006 | Patientenkommunikation
Ihr Patient fragt nach „Billig-Zahnersatz“ – wie können Sie reagieren?
In diesen Tagen und Wochen sind die Medien voll von Berichten über „Billig-Zahnersatz“ aus dem Ausland. Hinzu kommen Werbekampagnen der Anbieter, Angebote im Internet, ja sogar Empfehlungen einiger Krankenkassen. Ihre Patienten werden auf diese Angebote aufmerksam gemacht und fragen nach. Kaum ein Patient ist in der Lage, Schlagzeilen wie „Zahnersatz zum Nulltarif“ auf ihren Wahrheitsgehalt zu überprüfen. Da deutsche Zahnärzte und Dentallabore keine bzw. wenig Öffentlichkeitswerbung betreiben, ist die Information der „Billiganbieter“ für den Patienten allgegenwärtig.
Auch das Thema „McZahn“ zeigt, dass der Dentalmarkt in Bewegung geraten ist. Hinzu kommen noch Zahnärzte, die auf Internetportalen wie zum Beispiel „2te Zahnarztmeinung.de“ ihre zahnärztlichen Honorare gegenseitig unterbieten (wobei gegen das aktuelle Urteil des Landgerichts München, erstritten von der KZV Bayerns, wohl vom Portalbetreiber Widerspruch eingelegt wird). Auf einigen Internetportalen wird der Patient konkret aufgefordert, seinen Hauszahnarzt sofort zu wechseln, wenn dieser sich nicht bereit zeigen sollte, Zahnersatz aus dem Ausland einzukaufen. Namen und Adressen von Zahnärzten, die Billigzahnersatz anbieten, sind beigefügt.
Eigene Position klären und dem Patienten Entscheidungshilfen bieten
Klären Sie zunächst Ihre eigene Position: Wie steht Ihre Praxis dem Thema „Billig-Zahnersatz“ gegenüber? Schließen Sie für sich diesen Bereich vollkommen aus oder beabsichtigen Sie, bei ausgewählten Patienten mit einem Anbieter für Billig-Zahnersatz zusammenzuarbeiten? Wollen Sie diese „Billigschiene“ publik machen oder nur als Ausweichlösung für zahlungsschwache Patienten „in der Hinterhand“ haben?
Unser Tipp: Signalisieren Sie Ihrem Patienten Verständnis und helfen Sie ihm bei der Entscheidung. Zeigen Sie jedoch klare Grenzen auf, wenn Sie wissen, dass Sie mit einem absoluten Dumpingpreis nicht konkurrieren können oder wollen. Möglicherweise müssen Sie dann auf diesen Patienten verzichten.
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