30.06.2008 | Patientenkommunikation
Wie können Sie in Ihrer Praxis die älteren Patienten optimal behandeln?
Wenn von älteren Patienten die Rede ist, denken wir gerne an aktive und weitestgehend noch gesunde „Best agers“. Über diese kaufkräftige Zielgruppe haben wir Sie schon in früheren Beiträgen informiert (siehe dazu „So stellen Sie sich in Ihrer Praxis optimal auf ältere Patienten ab 65 Jahren ein“ in Nr. 5/2006, S. 3 ff., und „Der ältere Patient und die Behandlung“ in Nr. 6/2006, S. 15. f.). Derzeit sind in Deutschland etwa 18,6 Mio. Menschen älter als 65 Jahre, im Jahr 2050 werden es sogar rund 25,2 Millionen sein. Mehr als 500.000 leben heute schon in Alten- und Pflegeheimen. Die Alterszahnheilkunde wird deshalb auch weiter an Bedeutung gewinnen.
Durch multiple Krankheitsbilder messen alte Patienten ihrer Zahngesundheit oft nur einen geringen Stellenwert bei und kommen häufig sehr spät mit ihren Beschwerden in die Zahnarztpraxis. Alte Menschen rechnen Beschwerden an den Zähnen oder an ihrem Zahnersatz dem schleichenden Alterungsprozess zu und geben sich mit nachlassender Funktionalität und anderen Einschränkungen zufrieden. Häufig werden eher die Nahrungsgewohnheiten umgestellt als mit einer wackelnden Prothese zum Zahnarzt zu gehen.
Die Prophylaxe gerät ins Hintertreffen, weil der alte Patient keinen Sinn mehr darin sieht, vorbeugend zu handeln. Aufgrund anderer Allgemeinerkrankungen ist bei vielen Patienten die Bereitschaft, Krankheiten zu behandeln, größer als noch etwas für deren Vermeidung zu tun. Nur wenn Sie sich das klar machen, können Sie bei der Behandlung alter Patienten erfolgreich sein.
So wünschen sich Ihre betagten Patienten die Behandlung
Zahnarztpraxen, die behindertengerecht ausgestattet sind, haben auch viele Vorteile für alte Patienten. Ein barrierefreier Zugang zu den Praxisräumen, ein geräumiger Aufzug statt vieler Treppenstufen macht es alten Patienten leichter, Ihre Praxis aufzusuchen. Auch wenn Ihr Patient noch gut laufen kann, sind Treppen aufgrund von Knie- oder Atemproblemen eine große Hürde. Da im Alter auch die Augen häufig nachlassen, sollte der Zugang zur Praxis ausreichend beleuchtet sein. Schilder mit kleinen Buchstaben sind für alte Patienten schwer lesbar, Terminzettel und Visitenkarten ebenfalls.
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