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05.11.2010 | Personalentwicklung, Teil 2

Die Auszubildende - eine potenzielle Führungskraft?

Der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften, der in der Zukunft noch zunehmen wird, macht eine frühzeitige Planung notwendig. Warum also sollten Sie nicht direkt bei der Wahl und Ausbildung einer Azubi im Hinblick auf Schlüsselqualifikationen tätig werden? Der Vorteil für den Praxisinhaber, eine qualifizierte Führungskraft in seinen Reihen zu haben, ist sehr groß, da sie ihn unterstützen und entlasten kann.  

Führen versus Managen

Bereits im ersten Beitrag in „Praxisteam professionell“ - PPZ - Nr. 9/2010, S. 1 wurde ausführlich auf die Eigenschaften einer Führungskraft hingewiesen. „Führen“ bedeutet Umgang mit Menschen - „managen“ dagegen ist der Umgang mit Dingen. Beim Führen geht es um Visionen, Leidenschaft, Vertrauen, Integrität, Überblick und um langfristiges Denken. Bei einer Azubi sind diese Eigenschaften nur im Ansatz vorhanden. Erst der Umgang mit Menschen und Aufgaben führt zu einer Entwicklung, an deren Ende einmal die „gereifte“ Führungskraft stehen kann. Gewisse charakterliche Grundvoraussetzungen muss der junge Mensch jedoch mitbringen.  

Die Betreuung der Auszubildenden

Wenn man bereits zu Beginn der Zusammenarbeit das Ziel hat, eine Mitarbeiterin im Hinblick auf die genannten Kompetenzen zu fördern, muss man sich Gedanken darüber machen, wie diese in die Praxisstruktur einzuführen ist und wer die Verantwortung für die Ausbildung dieses jungen Menschen übernimmt.  

 

Von großer Bedeutung ist der Umgang mit den Kolleginnen und dem Praxisinhaber. Wenn es eine Mitarbeiterin gibt, die bereits als Führungsperson in der Praxis tätig ist, sollte sie die Betreuung übertragen bekommen. Ganz entscheidend dabei ist die Vorbildfunktion: Bezugspersonen haben für Jugendliche einen erheblichen Einfluss auf die gesamte Lebenssituation und den Entwicklungsprozess. Erfolgreich in der Ausbildung junger Menschen ist, wer  

 

  • sich individuell auf die Azubis einstellen kann und die Besonderheiten der verschiedenen Altersgruppen berücksichtigt,
  • mit den Azubis „mitgeht“ und ihre Veränderung bzw. Entwicklung wahrnimmt,
  • berücksichtigt, welche Schwierigkeiten junge Erwachsene im Umgang mit älteren Erwachsenen haben,
  • weiß, womit ausländische Azubis aufgrund ihres anderen kulturellen Umfeldes eventuell Probleme haben,
  • mit Lernschwierigkeiten der Azubis umgehen kann,
  • sich selbst hinterfragt, um seine Lehrfunktion zu überprüfen,
  • sich seiner Vorbildfunktion bewusst ist und an sich arbeitet.