05.05.2008 | Praxiswissen aktuell

Ist Ihr Wissen noch „up to date“?

Auch in dieser Ausgabe von „Praxisteam professionell“ stellen wir Ihnen wieder eine Reihe von Fragen zu unterschiedlichen Bereichen der Zahnmedizin sowie der Praxisführung.  

Versuchen Sie bitte – am besten im Team – die richtigen Lösungen zu finden. Danach vergleichen Sie Ihre Antworten mit den korrekten. Viel Erfolg!  

1. Welche Aussage zu röntgenbedingten Strahlenschäden ist richtig (r) und welche falsch (f)?
1. Eine schwangere Frau ist besonders gefährdet, einen Strahlenschaden zu erleiden.		( )	2. Ein somatischer Strahlenschaden betrifft die Erbanlagen.			( )
3. Ein teratogener Strahlenschaden kann Personen beiderlei Geschlechts betreffen.		( )	4. Ein Embryo im Mutterleib kann durch einen genetischen Strahlenschaden eine Missbildung erleiden.			( )
5. Ein somatischer Strahlenschaden zeigt sich im Allgemeinen zuerst in Form einer Hautrötung.		( )	6. Ein genetischer Strahlenschaden führt zu Veränderungen der Erbanlagen.			( )
2. Welche Nerven sind Äste des N. mandibularis?
a) N. facialis			b) N. ophthalmicus
c) N. lingualis			d) N. alveolaris inferior
e) N. buccalis			f) N. maxillaris
g) N. infraorbitalis			h) N. mentalis
3. Wann kann ein Zahnarzt gegen einen zahlungsunwilligen Patienten das gerichtliche Mahnverfahren in Gang setzen?
a) wenn der Patient nach der ersten Mahnung nicht bezahlt.			b) von vornherein, wenn der Patient als zahlungsunwillig bekannt ist.
c) wenn der Patient nach der dritten Mahnung noch immer nicht bezahlt.			d) wenn der Patient gegen die Rechnung Einwände erhebt.
e) wenn der Zahnarzt eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen hat.			f) wenn der Patient einen Teilbetrag entrichtet hat und trotz weiterer Mahnungen den Restbetrag nicht bezahlt.
4. Ordnen Sie den physikalischen Größen jeweils die Einheit zu!
1. Stromspannung		a) Gray			1. ...
2. Röntgen-Äquivalentdosis		b) Ohm			2. ...
3. Röntgen-Energiedosis		c) Volt			3. ...
4. Stromstärke		d) Watt			4. ...
5. Elektrischer Widerstand		e) Ampère			5. ...
6. Elektrische Leistung		f) Sievert			6. ...
5. Bei welchem der nachfolgenden Eingriffe handelt es sich um die chirurgische Entfernung von Haut oder Schleimhaut?
a) Germektomie			b) Alveolotomie
c) Zirkumzision			d) Exzision
e) Inzision			f) Periostschlitzung
g) Sequestrotomie			h) Hemisektion
6. Ordnen Sie den chirurgischen Eingriffen das Behandlungsziel zu!
1. Germektomie	a) Beseitigung einer Zyste mit anschließendem Nahtverschluss				1. ...
2. Alveolotomie	b) Glättung der knöchernen Zahnfachränder nach Extraktion				2. ...
3. Zystektomie	c) Entfernung eines abgestorbenen Knochenstücks				3. ...
4. Zystostomie	d) Operative Zahnentfernung				4. ...
5. Osteotomie	e) Entfernung eines Zahnteils mit zugehöriger Wurzel				5. ...
6. Hemisektion	f) Entfernung eines Zahnkeims				6. ...
7. Sequestrotomie	g) Öffnung der Zyste (Zyste wird zur Nebenbucht der Mundhöhle gemacht)				7. ...
7. Bringen Sie die einzelnen Schritte einer Wurzelspitzenresektion in die richtige zeitliche Reihenfolge
a) Abklappen des Mukoperiostlappens		...		b) Entfernung des bedeckenden Knochens		...
c) Anästhesie		...		d) Entfernen von Granulationsgewebe und Reinigen der Wundhöhle		...
e) Retrograder Verschluss		...		f) Schnittführung		...
g) Abtrennen der Wurzelspitze		...		h) Nahtverschluss		...
8. Welche Aussagen zu dental verwendeten Gipsen sind richtig?
a) Alabastergips ist weiß.			b) Durch Zugabe von Trimmerwasser wird die Abbindung beschleunigt.
c) Abformgips wird heute für Abdrücke nicht mehr verwendet.			d) Durch Zugabe von Trimmerwasser wird die Abbindung verzögert.
e) Für stark beanspruchte Arbeitsmodelle und Zahnstümpfe, auf denen Kronen modelliert werden, verwendet man Ala-bastergips.			f) Für stark beanspruchte Arbeitsmodelle und Zahnstümpfe, auf denen Kronen modelliert werden, verwendet man Superhartgips.
9. Bei welchen Patienten bestehen im Zusammenhang mit der Zahnsteinentfernung   gesundheitliche Risiken?
a) Besonders schmerzempfindliche Patienten			b) Patienten mit starkem Würgereiz
c) Patienten mit Herzschrittmacher			d) Schwangere
e) Patienten, die gerinnungshemmende Medikamente einnehmen			f) Patienten, die blutdrucksenkende Medikamente einnehmen
g) Patienten mit künstlichen Herzklappen			h) Patienten mit massiv erhöhtem Speichelfluss

05.05.2008 | Praxiswissen aktuell

Ist Ihr Wissen noch „up to date“: Lösungen

Frage 1: 1 f, 2 f, 3 r, 4 f, 5 r, 6 r  

Man unterscheidet drei Arten röntgenbedingter Strahlenschäden: a) somatische, die sich zuerst in einer Hautrötung äußern; b) genetische, die zu Veränderungen an den Erbanlagen führen und sich ggf. erst in der nächsten Generation bemerkbar machen; sowie c) teratogene, die an einem Embryo Missbildungen hervorrufen können. Die besondere Vorsicht beim Röntgen einer Schwangeren gilt also dem Embryo (der sowohl männlich als auch weiblich sein kann), nicht ihr selbst.  

Frage 2: c, d, e, h  

Der N. mandibularis ist der untere Ast des N. trigeminus. Zu seinen Endästen gehören unter anderem der N. lingualis (sensibler Zungennerv), der N. buccalis (Wangennerv) und der N. alveolaris inf. (Nerv der UK-Zähne). Der N. alveolaris inferior tritt durch das For. mentale (im Bereich der UK-Prämolaren) und heißt danach N. mentalis.  

Frage 3: c, f  

Begleicht der Patient die Rechnung nicht, so erfolgt zuerst das außergerichtliche Mahnverfahren mit drei Zahlungserinnerungen. Erst wenn danach noch immer kein Geldeingang zu verzeichnen ist, kann der Zahnarzt das außergerichtliche Verfahren einleiten und beim zuständigen Amtsgericht den Erlass eines Mahnbescheides beantragen. Das gilt selbstverständlich auch, wenn die nicht bezahlte Forderung nur noch einen Teilbetrag der ursprünglichen Rechnung ausmacht.  

Frage 4: 1 c, 2 f, 3 a, 4 e, 5 b, 6 d  

Im Unterschied zu der in Gray gemessenen Energiedosis berücksichtigt die Äquivalentdosis mit der Einheit Sievert die unterschiedliche Gewebsschädigung verschiedener Strahlenarten.  

Frage 5: c, d  

Während der Begriff „Exzision” nur allgemein das Herausschneiden von Gewebe – unabhängig von dessen Ausdehnung – bezeichnet, handelt es sich bei der „Zirkumzision” um das Umschneiden und anschließende Entfernen eines größeren Gewebeabschnitts.  

Frage 6: 1 f, 2 b, 3 a, 4 g, 5 d, 6 e, 7 c  

Frage 7: c, f, a, b, g, e, d, h (statt e – d auch d – e möglich)  

Wird der Wurzelquerschnitt nach Abtrennen der Wurzelspitze mit einer retrograden Füllung verschlossen, so kann dies entweder vor oder nach der Wundtoilette geschehen. Vorher besteht in der Regel eine geringere Blutung.  

Frage 8: a, b, c, f  

Frage 9: c, e, g  

Bei Patienten mit Herzschrittmachern besteht nur ein Risiko, wenn die Zahnsteinentfernung mittels Ultraschall erfolgt, da die elektromagnetische Strahlung zu Funktionsstörungen des Schrittmachers führen kann. Bei Patienten, die blutverdünnende Medikamente einnehmen, kann es zu massiven Blutungen kommen, und bei Patienten mit künstlichen Herzklappen muss zur Verhinderung der Bakterienbesiedelung der Klappen und der Ausbildung einer lebensgefährlichen Endokarditis (Herzinnenwandentzündung) eine prophylaktische Gabe von Antibiotika erfolgen.