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05.07.2010 | Prophylaxe

Erfolgreich in der Prophylaxe: Ernährungsberatung für kariesgefährdete Patienten

Den meisten Patienten ist bekannt, dass sie Karies bekommen, wenn sie zu viel Zucker essen. Die Bakterien im Mund benötigen Zucker und scheiden Säuren aus. Diese Säuren greifen den Zahnschmelz an, lösen Mineralstoffe aus dem Schmelz heraus und es entsteht eine Karies. Eine gute Mundhygiene, zusätzliche Fluoridgaben und eine zahngesunde Ernährung können Zahnschäden durch Karies verhindern. Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick darüber, welche Tipps Sie kariesgefährdeten Patienten für mehr Zahngesundheit an die Hand geben können.  

Die Rolle der Ernährungsanamnese

Die Ernährungsanamnese bei einem kariesgefährdeten Patienten ist sehr wichtig, denn das kariogene Potenzial von Kohlenhydraten ist sehr unterschiedlich. Hinzu kommt, dass klebrige Zuckersubstanzen kariogener sind als zum Beispiel flüssige, da sie länger am Zahn anhaften. Bei der Ernährungsberatung ist also nicht nur auf die Menge der Kohlenhydrate zu achten, sondern auch auf den Zeitpunkt, die Häufigkeit, die Verweildauer und die Konsistenz.  

 

Es gibt körpereigene Reparaturmechanismen: Der Speichel verdünnt und neutralisiert so die Säuren, und das im Speichel enthaltene Calcium kann die demineralisierte Zahnsubstanz wieder remineralisieren. Damit diese Mechanismen wirken können, sind ausreichende Pausen zwischen den Mahlzeiten oder dem Trinken zuckerhaltiger Getränke notwendig. Trinkt ein Patient ein zuckerhaltiges Erfrischungsgetränk über den Tag verteilt, ist sein Kariesrisiko höher als wenn er die gleiche Zuckermenge auf einmal zu sich genommen hätte.  

Die verschiedenen kariogenen Potenziale

Spricht man von Ernährung und Karies, denken die meisten Patienten
sofort an Bonbons, Zucker, Schokolade oder ähnliches. Dabei ist es aber gerade der versteckte Zucker - zum Beispiel in Trockenfrüchten, Knäckebrot und Cornflakes -, der ein hohes kariogenes Potenzial hat. Ein mittleres kariogenes Potenzial weisen Kartoffeln, Brot, Obst und Obstsäfte auf. In Obst und Obstsäften wirkt nicht nur der Fruchtzucker kariogen, sondern auch die Fruchtsäure. Es ist also nicht empfehlenswert, die abendliche Zahnreinigung mit der Zahnbürste ausfallen zu lassen und stattdessen einen Apfel zu essen.