· Fachbeitrag · Patientenumgang
So betreuen Sie einen blinden Patienten optimal
von Angelika Schreiber, Hockenheim
| Was tun, wenn ein blinder Patient die Praxis betritt? Berührungsängste tauchen auf. Unsicherheit steht im Raum - vielleicht auf beiden Seiten? Blinde Menschen sind eben anders - oder auch nicht. |
So viel Hilfe wie nötig - so wenig wie möglich
Wenn ein blinder Mensch zum ersten Mal die Praxis betritt, braucht er Hilfe bei der Orientierung. Geben Sie sich als Praxismitarbeiterin zu erkennen. Gehen Sie auf ihn zu, sobald Sie die Behinderung wahrnehmen, und bieten Hilfe an. Die Selbstständigkeit eines sehbehinderten Menschen ist nur sehr schwer einzuschätzen. Fragen Sie deshalb ganz unbefangen, in welchem Bereich Hilfe benötigt wird, damit Sie Hilfestellung leisten können, wo sie erforderlich ist. So erhält der blinde Patient die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was er eigenständig erledigen möchte, auch wenn es ein wenig länger dauert.
Auch die Stimme dient der Orientierung
Stellen Sie sich beim Erstkontakt mit Namen vor. Schon Ihre Stimme dient dem blinden Patienten als Orientierungshilfe. Außerdem wird er Sie beim nächsten Besuch wiedererkennen. Kommunizieren Sie nicht über eine Begleitperson, denn Sehbehinderung geht nicht mit Unmündigkeit einher. Es bedarf lediglich einer anderen Form der Orientierung. Sprechen Sie den blinden Patienten - vor allem, wenn mehrere Personen im Raum sind - möglichst immer mit Namen an. Nur so kann er sicher sein, dass er gemeint ist.
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