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· Fachbeitrag · Honorarausfälle vermeiden

Honorarausfall im Notdienst: Wie man sich vor Betrügern schützen kann

von Sebastian Knop, Zahnarzt und Hypnotherapeut (DGH), Dortmund

| Der zahnärztliche Notdienst. Oft missbraucht von Patienten, die längst zum Zahnarzt hätten gehen müssen, die sich abends behandeln lassen, da sie tagsüber arbeiten, oder die es ausnutzen, sich am Sonntag in einer ruhigen Praxis behandeln zu lassen. Aber es gibt auch eine andere Form von Missbrauch des Notdienstes: von Patienten, die nicht versichert sind und nicht zahlen können oder wollen. In diesem Beitrag wird aufgezeigt, wie sich das Praxisteam darauf einstellen kann. |

Ein alltäglicher Fall von Betrug

Samstagabend, ein junges Paar kommt in den Notdienst. Sie wollen noch zu einer Familienfeier und er hat fürchterliche Zahnschmerzen. Er legt seine Versichertenkarte (KV-Karte) vor. Beim Einlesen der Karte stellt sich heraus, dass sie nicht mehr gültig ist. Ja, die neue Karte sei noch nicht da, er lasse aber seinen Personalausweis als Pfand da. Gesagt, getan. Der Patient unterschreibt noch das Formular bei Nichtvorlage der KV-Karte und erklärt sich somit bereit, die Karte innerhalb von zehn Tagen vorzulegen, ansonsten erhält er eine Privatrechnung. Im Mund des Patienten muss man die gesunden Zähne zwischen den Ruinen suchen. Am schuldigen Zahn wird eine Wurzelkanalaufbereitung durchgeführt. Ein paar Tage später kommt der Patient wieder. Er brauche seinen Personalausweis und könne stattdessen einen anderen Identitätsnachweis hinterlegen.

 

Die Krankenkasse gab auf Nachfrage die Auskunft, dass der Patient dort nicht versichert sei. Die Privatrechnung zahlte der Patient nicht. Geld war dort auch nicht zu holen, denn er hatte bereits einen Offenbarungseid abgelegt. Nun war nichts mehr zu machen. Natürlich hätte man den Patienten wegen Betrugs anzeigen können, aber davon bekommt man sein Honorar auch nicht. Aber aus Fehlern kann man lernen, um solche Fälle im Vorfeld zu vermeiden.