· Fachbeitrag · Sprechzimmergestaltung
Fernsehen im Sprechzimmer: Angstpatienten brauchen innere Ruhe, nicht flimmernde Filme
von Sebastian Knop, Zahnarzt und Hypnotherapeut (DGH), Dortmund
| Ablenkung von der Zahnbehandlung durch Konzentration auf etwas anderes? Ein guter Gedanke, der vermutlich so alt ist wie die Zahnbehandlung selbst. Aber muss es dazu ausgerechnet Fernsehen sein? Auch wenn das Installieren von Fernsehgeräten dem Zeitgeist entspricht: Im Sprechzimmer sollte die Arzt-Patienten-Beziehung im Mittelpunkt stehen und diese darf nicht von TV-Berieselung beeinträchtigt werden. |
Anspannung im Wartezimmer
Die Atmosphäre im Sprechzimmer ist eine ganz andere als im Wartezimmer. Im Wartezimmer sitzt der Patient mit der einzigen Zielvorgabe, die Zeit verstreichen zu lassen, bis er an der Reihe ist. Manche Patienten können nächtelang vor ihrem Zahnarztbesuch nicht ruhig schlafen. Diese Anspannung vor einer Zahnbehandlung steigert sich im Wartezimmer noch: Der Patient ist nervös, unruhig, schwitzt und sein Herz klopft. Manch einer würde vielleicht gerne aufstehen und hin und her laufen, andere spielen mit irgendetwas herum.
Hier, wo die Spannung auf dem Höhepunkt, der Patient aber allein - gegebenenfalls mit anderen „Leidensgenossen“ - ist, bietet sich eine Ablenkung durch Medien an. Ob es die klassische Wartezimmerlektüre ist oder das Wartezimmer-TV, ist dabei nicht wichtig. Entscheidend ist, dass der Patient eine Hilfe bekommt, mit der er sich selbst ablenken kann. Dabei spricht Wartezimmer-TV eher die Patienten an, die den Umgang mit neuen Medien gewohnt sind, die Wartezimmer-Lektüre eher diejenigen, die sich traditionell beim Arzt oder Friseur mit Zeitschriften „auf den neuesten Stand bringen“ möchten.
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