28.01.2014 · Fachbeitrag · Terminmanagement

Bonusheft: Stempel nur bei Leistung

von Caroline-Kristina Havers, Fachwirtin für zahnärztliches Praxismanagement, Marketing im Sozial- und Gesundheitswesen, Praxiscoach, Dortmund

| Hat bei Ihnen in der Praxis zum Jahresende erneut „der ganz normale Wahnsinn“ in Bezug auf das Bonusheft eingesetzt? Weihnachten kam wieder ganz plötzlich und vielen Patienten fiel erst dann ein, dass sie das ganze Jahr noch nicht beim Zahnarzt waren und in ihrem sorgsam gepflegten Bonusheft der Stempel fehlt? Hier sollten Sie vorbeugen, um solchen Terminspitzen künftig den Schrecken zu nehmen. |

Stempel ja oder nein?

Versicherte erhalten von ihrer Krankenkasse einen höheren Zuschuss, wenn sie einmal im Jahr und regelmäßig mindestens fünf Jahre am Stück die „zahnärztliche Untersuchung“ durchführen lassen (§ 55 Abs. 1 Sozialgesetzbuch V). Das gilt auch für Vollprothesenträger. Ein Stempel kann auch dann gegeben werden, wenn der Patient mit Beschwerden zur Behandlung gekommen ist, aber keine „01“ durchgeführt wurde. Das Feld „Zahnärztliche Untersuchung“ darf in diesem Fall nicht angekreuzt werden. Je nach Kulanz der Krankenkassen wird der Bonus dann trotzdem gewährt. Diese Entscheidung ist jedoch einzig und allein der Krankenkasse des Patienten vorbehalten.

Wurde in einem Kalenderjahr jedoch kein einziger Zahnarzttermin wahrgenommen, darf auch kein Bonusstempel gegeben werden. Die Abrechnung der „01“ über die Versichertenkarte ohne Untersuchung durch den Zahnarzt wird als Betrug gewertet und kann strafrechtlich verfolgt werden. Darauf weisen Publikationen der Zahnärztekammern und der Kassenzahnärztlichen Vereinigungen hin. Wirtschaftlichkeitsprüfungen drohen, wenn in einem kurzen Zeitraum auffällig viele Untersuchungen abgerechnet werden, da für jede Behandlung eine gewisse Behandlungsdauer eingeplant werden muss. Zu beachten ist auch, dass das Budget zum Jahresende hin schon erschöpft sein kann.