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· Fachbeitrag · Ausbildung

Ausbildungscheck: Fühlen sich die Auszubildenden in Ihrer Praxis wohl?

von Anna Schmiedel, Dortmund, www.coaching-schmiedel.de 

| Viele Zahnarztpraxen klagen über den Fachkräftemangel. Gleichzeitig machen Befragungen wie der Ausbildungsreport des Deutschen Gewerkschaftsbundes nachdenklich. 18.357 Auszubildende aus den 25 am häufigsten gewählten Ausbildungsberufen wurden gefragt, welche Noten sie ihrer Ausbildung geben. Der Beruf „Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r“ gehört zu den am schlechtesten bewerteten Berufen. Kann es da überraschen, dass sich immer weniger qualifizierte Schulabgänger dafür interessieren? Wie sieht die Ausbildung in Ihrer Praxis aus? |

Haben Sie einen Plan?

Für jeden Ausbildungsberuf gibt es einen rechtlich bindenden Ausbildungsrahmenplan. Dieser muss von der Praxis gemäß § 11 des Berufsbildungsgesetzes in einen betrieblichen Ausbildungsplan „übersetzt“ werden. Dort regelt die Praxis spezifisch, in welchem Zeitraum welche Inhalte von wem vermittelt werden sollen. Gibt es diesen betrieblichen Ausbildungsplan in Ihrer Praxis? Und wenn ja - kennen ihn alle Teammitglieder? Sollten Sie diesen Plan noch nicht haben, machen Sie sich die Mühe, ihn aufzustellen. Sie schaffen damit eine große Hilfe für alle, die an der Vermittlung der Fachkompetenz beteiligt sind. Außerdem ist es für die Azubi hilfreich, die eigenen Leistungen realistisch einschätzen zu können.

 

  • Beispiele

Die Azubi Marina ist sehr ehrgeizig und bewertet ihre eigene Leistung immer schlechter als sie ist. Sie würde am liebsten im ersten Ausbildungsjahr schon so gut wie ihre ausgelernte Kollegin sein. Marina ist sehr unzufrieden. Ein betrieblicher Ausbildungsplan würde ihr den richtigen Maßstab geben und helfen, klar zu sehen, was sie zu welchem Zeitpunkt können muss. Sie könnte erkennen, wo sie bereits weiter ist als es der Rahmenplan vorsieht, und sich über ihren Erfolg freuen.

 

Es geht aber auch andersherum: Azubi Laura hat ein sonniges Gemüt und macht sich wenig Gedanken um ihre Zukunft. Sie weiß nicht genau, ob ihre Leistungen in der Praxis stimmen, aber die Kolleginnen sind nett und deshalb ist für Laura alles in Ordnung. Ein betrieblicher Ausbildungsplan - kombiniert mit Feedbackgesprächen - würde Laura helfen, die Bewertung ihrer fachlichen Leistungen nicht von den sozialen Faktoren abhängig zu machen.