· Psychologie
Selbsttest: Welcher Kolleginnentyp sind Sie ‒ und wie werden Sie zur idealen Kollegin?
von Dr. Doortje Cramer-Scharnagl, Edewecht
| Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Ihre Kolleginnen Sie bei der Arbeit empfinden? Gelten Sie als umgängliche und verlässliche Mitstreiterin oder vielleicht als Biest, das nicht mit anpackt und sich immer die Rosinen herauspickt? Dieser ‒ mit Augenzwinkern verfasste ‒ Selbsttest erlaubt es Ihnen herauszufinden, zu welchem Kolleginnentyp Sie gehören. Außerdem verraten wir Ihnen, was Sie tun könnten, um zur idealen Kollegin zu werden. |
So läuft der Selbsttest
Wählen Sie bei den folgenden Fragen einfach jeweils die Antwort, die am besten zu Ihnen passt. Jede Antwort entspricht einem der in der Tabelle nach den Fragen abgebildeten Symbolen bzw. Sonderzeichen. Lesen Sie sich im Anschluss an die Fragen dasjenige Ergebnis durch, bei dem Sie die meisten gleichen Symbole gesammelt haben. Falls mehrere Symbole gleich häufig vorkommen, sind Sie ein „Mischtyp“.
Stellen Sie sich vor …
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A | Ich nehme ab, höre dem Patienten freundlich zu, ohne ihn zu unterbrechen, und erledige die Restarbeit als unbezahlte Überstunden. Kein Problem. | ☐ |
B | Ich frage die Kollegin, ob sie mal schnell abnehmen kann, sage ihr aber nicht, dass es die Nummer unseres „Lieblingspatienten“ ist. Soll sie sich doch mit ihm beschäftigen. | ☐ |
C | Ich nehme ab und weise den Patienten höflich darauf hin, dass wir uns wegen der Ausnahmesituation ganz kurzfassen müssen. | ☐ |
D | Wenn so furchtbar viel zu tun ist, kann ich natürlich nicht ans Telefon gehen! Trotzdem macht mich das Klingeln total nervös. | ☐ |
E | Ich hebe ab und sage dem Patienten, was ich schon lange von ihm halte: nämlich nichts. Bei so viel Stress darf einem ruhig einmal der Kragen platzen. | ☐ |
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A | So ein Mist! Ich ärgere mich unheimlich über mich selbst und knalle erst einmal mit allen Türen, bis ich mich zumindest etwas abgeregt habe. | ☐ |
B | Ich gerate in Panik. Mein Aussetzer zeigt, dass ich es vor lauter Stress einfach nicht mehr schaffe, alle Aufgaben zu koordinieren! | ☐ |
C | Meine Chance, mein Image aufzubessern: Ich rufe den Lieferanten an und sage: „Meine Kollegin XY hat leider vergessen, Sie zurückzurufen ‒ kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?“ Dabei achte ich darauf, dass die Chefin mithört. | ☐ |
D | Ich rufe den Lieferanten an und entschuldige mich, dass ich den Rückruf nicht früher erledigt habe. Wenn es dadurch Probleme gibt, muss ich das eben auf meine Kappe nehmen. | ☐ |
E | Ich gehe zur Chefin, nehme die volle Schuld auf mich, entschuldige mich und frage, was ich jetzt tun soll. | ☐ |
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A | Damit kann man doch zurechtkommen. Weil die Kollegin selbst fix und fertig ist, rufe ich die Patienten einzeln an und versuche, die Termine sinnvoll umzulegen. Die Schuld schiebe ich auf einen Computerfehler, so ist niemand blamiert. | ☐ |
B | Endlich mal eine Chance, die Kollegin mal so richtig rundzumachen. Ich halte sie sowieso für eine Null. | ☐ |
C | Das ist eine extrem schwierige Situation, die wir allein nicht lösen können. Ich sage der Kollegin, sie solle besten sofort zur Chefin gehen und sie fragen, was jetzt zu tun ist. | ☐ |
D | Oh je ‒ entsetzlich! Dadurch kommt die doppelte Anzahl an Patienten. Und dann noch die vielen Erklärungen, die wegen der Extra-Wartezeit nötig sind! Wie soll ich das nur schaffen? | ☐ |
E | Ich gehe selbst zur Chefin und informiere sie darüber, dass die Kollegin versagt hat. Dabei weise ich auch gleich darauf hin, dass mir so etwas nicht passieren würde. | ☐ |
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A | Ich lege den Urlaubsplan so aus, dass ich mich als Erste eintragen kann. So kann ich mir alle Brückentage reservieren und auch sonst die Zeiten eintragen, die ich idealerweise brauche. | ☐ |
B | Ich plane meinen Urlaub nie, dazu ist viel zu viel zu tun. Ich schaue eher, wann sich mal spontan ein freier Tag dazwischenschieben lässt. | ☐ |
C | Ich warte, bis sich alle Kolleginnen in den Urlaubsplan eingetragen haben. Den Rest meines Urlaubs lege ich später kurzfristig so, wie es für meine Kolleginnen am besten passt. | ☐ |
D | Ich notiere mir die Tage, die für mich gut wären. Dann frage ich die Kolleginnen, ob irgendetwas gegen meine Wunschtermine spricht, und passe mich ‒ wenn nötig ‒ an ihre Pläne an. | ☐ |
E | Ich trage meine Wunschtermine eher spät in den Urlaubsplan ein. Wenn eine Kollegin sich schon für dieselbe Zeit eingetragen hat, trage ich trotzdem meinen Urlaub ein. Ich werde mich schon durchsetzen! | ☐ |
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A | Ich weise den Kellner so laut zurecht, dass das ganze Lokal mitbekommt, wie unfähig er ist. Das Glas fege ich zur Bestärkung schwungvoll vom Tisch. | ☐ |
B | Ich trinke das falsche Getränk, auch wenn es mir nicht schmeckt. Bloß nichts anmerken lassen! | ☐ |
C | Eine Kollegin hat sich ebenfalls das Getränk bestellt, das ich eigentlich haben wollte. Ich tausche einfach heimlich die Gläser aus ‒ warum soll denn ich diejenige sein, die den Schaden hat? | ☐ |
D | Ich bitte den Kellner freundlich, mir mein Wunschgetränk noch zu bringen. So ein Fehler kann jedem passieren. Ihm ist das sicher ohnehin unangenehm. | ☐ |
E | Ich lasse den Inhaber kommen. Wenn man schon einmal fünf Minuten Pause hat, bedeutet so eine Panne natürlich nur Extrastress. Das muss sofort geklärt werden! | n☐ |
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A | Ich freue mich über die unerwartete Begleitung, nehme meine Kopfhörer raus und unterhalte mich mit ihr. Zum Sprechen ist ein etwas langsameres Tempo ohnehin ganz sinnvoll. | ☐ |
B | Ohne total unhöflich zu sein, kann ich die Kollegin nicht zurückweisen ‒ andererseits muss ich unbedingt mein Laufprogramm wie geplant absolvieren. Ich werde wohl oder übel eine Stunde länger joggen, auch wenn dadurch den ganzen Rest des Tages Hektik entsteht. | ☐ |
C | Ich tue so, als hätte ich die Kollegin gar nicht bemerkt, und schlage schnell einen Weg ein, auf dem man nicht nebeneinander laufen kann. | ☐ |
D | Schade, ich wäre total gerne allein weitergelaufen. Aber natürlich drossle ich jetzt mein Tempo und unterhalte mich mit ihr. Alles andere wäre nicht angemessen. | ☐ |
E | Ich laufe einige ihrer langsamen Schritte mit ihr. Dann bleibe ich stehen und sage ihr, dass ich keine Lust habe, mit einer so lahmen Ente zu laufen, die ohnehin 20 Kilo zu viel auf die Waage bringt. | ☐ |
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A | Ich stehe eine halbe Stunde früher auf, um Wechselduschen und Gymnastik zu machen, damit ich fit werde. Dann trinke ich ein paar Tassen schwarzen Kaffee und bin pünktlich in der Praxis. Die Arbeit geht nun einmal vor! | ☐ |
B | Ich schaffe es, pünktlich und einigermaßen fit bei der Arbeit zu sein. Vorsichtshalber sage ich meinen Kolleginnen, dass ich heute vielleicht nicht ganz so gut drauf bin wie sonst. | ☐ |
C | Bei mir wird es abends nicht zu spät, schließlich bin ich diszipliniert genug! | ☐ |
D | Ich nehme mir morgens meine Zeit, wozu sind denn sonst die Kolleginnen da? Tagsüber versuche ich, möglichst viel Arbeit auf die anderen abzuschieben, damit ich mich ein bisschen regenerieren kann. | ☐ |
E | Ich schlafe erst einmal so richtig aus. Dann rufe ich in der Praxis an und sage, dass ich krank bin und heute nicht kommen kann. | ☐ |
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Frage 1 | Frage 2 | Frage 3 | Frage 4 | Frage 5 | Frage 6 | Frage 7 | |
A | ## | << | >>> | @@ | C | >>> | ++ |
B | @@ | ++ | << | ++ | ## | ++ | >>> |
C | >>> | H | ## | ## | @@ | @@ | ## |
D | ++ | >>> | ++ | >>> | >>> | ## | @@ |
E | << | ## | @@ | << | ++ | << | << |
Ihr Ergebnis: Typen und Tipps
Welches Symbol haben Sie am meisten gesammelt? Hier die Anmerkungen zu Ihrem Typ:
„++“ ‒ die Dauergestresste
Ob es sich nun um eine plötzliche Terminverschiebung handelt oder um den Stau morgens auf dem Weg zur Arbeit: Sie empfinden alles als Stress und geraten schnell unter Druck. Ihre Nervosität und Unzufriedenheit beeinträchtigt nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Kolleginnen. Die dürften inzwischen recht genervt sein von Ihrer dauernden Aufgeregtheit.
PRAXISTIPP | Gönnen Sie sich morgens vor dem Start in den Tag zehn Minuten nur für sich, um Ihre Gedanken zu klären. Bei der Arbeit sorgen Sie für kleine, bewusste Pausen zwischendurch. Nach Feierabend nehmen Sie sich mindestens eine Viertelstunde zum „Herunterkommen“, z. B. bei einem kleinen Spaziergang. Erlernen Sie eine Entspannungstechnik. Machen Sie sich klar, dass es kein Zeichen der eigenen Wichtigkeit ist, dauernd unter Stress zu stehen. Falls die Arbeitsbelastung tatsächlich zu groß wird, sprechen Sie offen mit den Kolleginnen und/oder dem Chef, um gemeinsam Lösungen zu finden ‒ z. B. ein Kurs in Zeitmanagement? |
„##“ ‒ die Gehorsame
Es macht den Eindruck, dass Sie noch nie in Ihrem Leben ein Widerwort gegeben haben. Auf Ihre Umwelt wirken Sie langweilig, da Sie scheinbar keine eigene Meinung haben. Allerdings haben Sie als Kollegin einen echten Vorteil: Man kann Sie ohne Weiteres mit Extraarbeit zuschütten, Ihnen die Problempatienten überlassen oder Sie mit schlechten Nachrichten zur Chefin schicken, denn Sie wehren sich ja nie …
PRAXISTIPP | Lernen Sie, Nein zu sagen. Üben Sie dieses schwierige Wort zuerst bei nicht ganz so entscheidenden Dingen ‒ irgendwann wird es Ihnen überzeugend über die Lippen kommen! Eine wichtige Grundlage dafür ist es, Ihr Selbstbewusstsein aufzumöbeln, entweder auf fachlichem (z. B. mit Fortbildungen) oder auf persönlichem Gebiet (z. B. mit einem Rhetorikkurs). Machen Sie sich klar, dass Sie genauso viel wert sind und die gleichen Rechte haben wie alle anderen Kolleginnen auch! |
“@@“ ‒ die Heimtückische
Wer Sie zur Kollegin hat, braucht keine Feinde mehr. Sie sind nur auf Ihren Vorteil bedacht und scheuen nicht davor zurück, andere in die Falle laufen zu lassen, um selbst besser dazustehen. Dabei sind Sie eine Meisterin der scheinheiligen Manipulation. Sie vertrauen niemandem, deswegen kann auch niemand Ihnen vertrauen. Wenn man mit Ihnen arbeitet, muss man sehr auf der Hut sein!
PRAXISTIPP | Was ist der Grund dafür, dass Sie so zynisch und unkollegial geworden sind? Versuchen Sie, das herauszufinden und dann langsam wieder Vertrauen aufzubauen. Tun Sie jeden Tag eine „gute Tatr“, ohne dafür eine Gegenleistung oder einen Gewinn zu erwarten ‒ einfach nur so! Sie werden überrascht sein, wie viel angenehmer das Leben ist, wenn man auch einmal gibt, statt immer nur zu nehmen. |
“<<“ ‒ die Cholerikerin
Von null auf hundertachtzig in zwei Sekunden, das trifft Ihren aufbrausenden Typ sehr gut. Keine Kollegin, kein Patient ist vor Ihren Wutausbrüchen sicher. Dabei fühlen Sie sich immer im Recht. Entschuldigen kommt bei Ihnen nicht infrage! Bei den Menschen in Ihrer Umgebung sind Sie deshalb gefürchtet. Tränen und Verletzungen pflastern Ihren Weg…
PRAXISTIPP | Machen Sie sich klar, wie oft Sie anderen mit Ihrem Verhalten wehtun und wie viele Feinde Sie sich mit Ihrem Verhalten sicher schon gemacht haben. Da muss sich etwas ändern! Wie wäre es mit einem Entspannungskurs bei der Volkshochschule? Oder einer anstrengenden Leistungssportart in der Freizeit, um überschüssiges Adrenalin abzubauen? Ihre emotionalen Ausbrüche müssen Sie definitiv besser in den Griff bekommen. Ein wichtiger Schritt ist es auch, sich nach einem Wutanfall beim Opfer zu entschuldigen. Schon mal dran gedacht? |
“>>>“ ‒ die Perfekte
Haben Sie wirklich alle Fragen ehrlich beantwortet? Dann Hut ab, Sie sind eine echte Superkollegin! Ihre Antworten zeugen von Teamfähigkeit, Lösungsorientierung und Belastbarkeit. Mit Ihnen arbeitet man wirklich gern zusammen.
PRAXISTIPP | Bleiben Sie so, wie Sie sind. (Oder beantworten Sie die Fragen noch einmal ‒ jetzt aber ganz ehrlich!) |