· Fachbeitrag · Abseits des üblichen Geschäftsprozesses
Nachfolge bei inhabergeführten Unternehmen
von Reinhard Wingral, Vorstand der Global Franchise AG sowie Aufsichtsratsmitglied der Consulimus AG, Köln
| Jeder Unternehmer, gleich ob er als Produzent, Händler, Handwerker oder Dienstleister tätig ist, erreicht irgendwann einen Lebensabschnitt, wo eine endgültige Entscheidung für den Eintritt in den und die Gestaltung des Ruhestands getroffen werden muss. Von den rund 3,74 Mio. Unternehmen in Deutschland sind nach Schätzungen des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM) etwa 3,54 Mio. Familienunternehmen. Bei rund 700.000 dieser Familienunternehmen ist das Thema Unternehmensnachfolge aus Altersgründen in den kommenden fünf Jahren relevant. |
1. Damit es nicht in der Insolvenz endet
Die Unternehmensnachfolge zu realisieren gehört für den bisherigen Eigentümer naturgemäß nicht zu den üblichen Geschäftsprozessen. Außerdem wird oft die Zeit unterschätzt die notwendig ist, um einen geeigneten Nachfolger zu finden und die Übertragung des Unternehmens formell und organisatorisch zu vollziehen. Daher ist die frühzeitige Vorbereitung der Unternehmensübertragung unerlässlich, denn sie ist weit mehr als das bloße Austauschen der einen Person gegen eine andere. Eine schlecht oder nicht rechtzeitig vorbereitete Unternehmensübergabe löst in jedem vierten Fall schwere Unternehmenskrisen aus, die sogar bis zur Insolvenz führen können.
Grundsätzlich gilt die Empfehlung, externe Fachleute einzubinden, um rechtzeitig ein integratives Konzept zur Unternehmensübergabe zu entwerfen. Integrativ bedeutet, alle betriebswirtschaftlichen, finanziellen und juristischen Fragen in ihrer Wechselwirkung zu klären und optimale steuerliche Gestaltungen zu berücksichtigten. Häufig wird auch den psychologisch-soziologischen Aspekten der Übergangsphase nicht die entsprechende Beachtung geschenkt oder sie bleiben vor dem Hintergrund hausgemachter zeitlicher Zwänge auf der Strecke. Der Eigentümer hat dem Unternehmen über viele Jahre seinen Stempel aufgedrückt. Für ihn ist es nicht leicht, sich von seinem Lebenswerk zu verabschieden und darauf zu hoffen, dass der Nachfolger erfolgreich weiter arbeitet und den Fortbestand des Unternehmens gewährleistet. Andere Überlegungen und Erwartungen sind dagegen konkreter wirtschaftlicher Natur:
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