25.10.2021 · Fachbeitrag · Belastungen des Nachfolgeprozesses im Mittelstand

Pensionszusagen als Hindernis im Nachfolgeprozess, Teil 3

von Dipl. Kfm. Manfred Rinderer und Dipl.-Kfm. Peter Schrade, beide zertifizierte Berater für Unternehmensnachfolge

| Bei der Unternehmensnachfolge geht es immer wieder darum, sich möglicher bestehender Pensionsverpflichtungen zu entledigen. Dabei geht es grundsätzlich um die bilanzielle Entlastung des Unternehmens. In der Praxis kommt es dann oft zu sehr unterschiedlichen Lösungen. |

1. Schwerpunkte bei der Restrukturierung

Man unterscheidet zwischen schuldrechtlichen und wirtschaftlichen Entlastungen des Unternehmens von seinen Pensionsverpflichtungen. Schuldrechtlich ist ein Unternehmen nur dann entlastet, wenn sichergestellt ist, dass ein fremder Dritter für die Erfüllung der Zusagen einstehen muss. Bei einer wirtschaftlichen Entlastung bleibt das Unternehmen auch dann noch in der Haftung, obwohl die Rückstellungen nicht mehr die Bilanz des Unternehmens belasten. Je nach Lösungsstrategie können mit der Restrukturierung der Zusagen gleichzeitig die Vermögenswerte gesichert werden. So können in einem möglichen Insolvenzfall des Trägerunternehmens die Versorgung und die bereits erdienten Ansprüche des beherrschenden Geschäftsführers, der keinen Insolvenzschutz durch den PSV erhält, gesichert werden. Ebenfalls können mögliche Bilanzsprungrisiken minimiert oder bestenfalls vermieden werden, indem steuerliche Vorträge auf neue Versorgungsberechtigte übertragen werden.

Bei den nachfolgend skizzierten Lösungsansätzen soll nicht der Anspruch erhoben werden, dass es sich um eine abschließende und detaillierte Übersicht handelt, da bei der Restrukturierung von Pensionszusagen sehr individuelle Lösungs- und Handlungsoptionen möglich sind, sodass selbst bei mehreren Zusagen in einem Unternehmen auch mehrere Handlungsalternativen gleichzeitig genutzt werden können.