· Fachbeitrag · Unternehmensübergabe
Sieben Punkte, die man bei der Unternehmensübergabe beachten muss
von Prof. Dr. Nadine Kammerlander, WHU ‒ Otto Beisheim School of Management
| Die Übergabe des eigenen Unternehmens ist ein einschneidendes Ereignis. Es ergeben sich daraus vielfältige Möglichkeiten und Chancen: für die abgebenden Übergeber, für die Übernehmer, aber auch für das Unternehmen und dessen weitere Stakeholder. Gleichzeitig birgt aber jede Unternehmensübergabe auch Risiken. Oft wird die Unternehmensübergabe nämlich ‒ sowohl von den Übergebenden als auch von deren Umfeld ‒ unterschätzt: Sowohl darin, was die Vorbereitung, als auch Durchführung und schließlich die Nachbereitung anbetrifft. Wenngleich die Zahlen beruhigend wirken (laut einer Schweizer Umfrage hatten die übernommenen KMUs eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von weit mehr als 90 %), so kann durchaus vieles bei der Übergabe schieflaufen. Was das ist, und was man dagegen tun kann, soll in den folgenden sieben Punkten erläutert werden. |
1. Es ist nie zu früh, sich über die Nachfolge Gedanken zu machen
In welchem Alter sollte man sich Gedanken über die Unternehmensübergabe machen? „Später“ oder „nicht jetzt“ lautet hierauf die vielfach vernommene Antwort der Unternehmer. Es gibt nachvollziehbare Gründe, warum die Entscheidung über die Nachfolge oft verschoben wird: Man ist so sehr im Tagesgeschäft verhaftet, dass man keine Zeit hat, sich darüber Gedanken zu machen. Das Unternehmen befindet sich vielleicht gerade in einer Umbruchphase und braucht Stabilität an der Unternehmensspitze. Oder man möchte einfach noch abwarten, wohin sich der eigene Nachwuchs beruflich orientiert. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Entscheidung über die Nachfolge oft (auch) aus psychologischen Gründen aufgeschoben wird: Denn wer setzt sich schon gerne mit dem eigenen Altern und der eigenen Endlichkeit auseinander?
So nachvollziehbar aufgeschobene Planungen auch sind, so störend ist es für die möglichen Nachfolger und gegebenenfalls auch das Unternehmen. Oft führt dieses Verhalten zur sogenannten „Prince Charles“-Problematik, in der Unternehmerkinder bis in ihre 50er, 60er oder gar 70er Jahre in Warteposition sind. Eine Unternehmerin beschrieb diese Situation einmal als „goldenen Käfig, bevor sie die Verantwortung übernehmen. Sofern sie nicht schon vorher hinschmeißen und ihre Pläne der Nachfolge aufgeben, was häufig auch die Atmosphäre in der Familie negativ beeinflusst.
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