· Nachricht · Neue Zahlen und neue Tendenzen bei der Unternehmensnachfolge
Herausforderungen und Perspektiven für die und in der Beratung
| Die Beratung zur Unternehmensnachfolge ist für Steuerberater von besonderer Bedeutung, da sie ihre Mandanten sowohl in finanziellen als auch in strategischen Aspekten unterstützen müssen. Der jüngste „DIHK-Report Unternehmensnachfolge 2024“ zeigt die Kernprobleme auf, mit denen Senior-Unternehmer und Interessenten konfrontiert sind. |
Finanzielle Hürden bei der Nachfolge
Überhöhte Kaufpreiserwartungen seitens der abgebenden Unternehmer sind ein häufiges Hindernis bei der Nachfolge. Laut den Industrie- und Handelskammern (IHKs) erweisen sich in 37 % der Fälle die Preisvorstellungen als zu hoch, was dazu führt, dass viele Unternehmer die Übergabe hinauszögern. Die KfW bestätigt diesen Trend: In einem Drittel der Fälle sind Einigungen über den Kaufpreis eine wesentliche Hürde. Abseits des Kaufpreises berichtet die KfW, dass die Finanzierung zwar eine Rolle spielt, jedoch nicht in jedem fünften Fall das primäre Problem darstellt. Die DIHK weist hingegen darauf hin, dass 36 % der Nachfolgeinteressierten Schwierigkeiten bei der Finanzierung haben. Verschlechterte Kreditbedingungen und rückläufige Optionen bei Eigenmitteln sind entscheidende Faktoren, während Bürgschaften derzeit die einzige positive Finanzierungsalternative darstellen.
Die wahre Herausforderung: Passende Nachfolger finden
Das größte Problem bleibt jedoch, geeignete Nachfolger oder passende Unternehmen zu finden. Unterschiedliche Perspektiven tragen zu dieser Schwierigkeit bei: Während der Senior-Unternehmer die Vergangenheit im Blick hat, fokussiert sich der potenzielle Nachfolger auf zukünftige Chancen und notwendige Transformationen angesichts der aktuellen wirtschaftlichen Umbrüche.
Zunehmender Trend zur Unternehmensschließung
Ein alarmierender Trend zeichnet sich in Form von Unternehmensschließungen ab, einer der unerwünschtesten Nachfolgeoptionen. Die DIHK-Daten von 2023 zeigen, dass dreimal mehr Unternehmen auf der Suche nach Nachfolgern sind als es Interessenten gibt. Zudem erwägen 28 % der Unternehmen eine Schließung, meist wegen des Mangels an geeigneten Nachfolgern. Die Gründe dafür sind vielfältig: Fachkräftemangel, Unsicherheiten im Geschäftsbereich und gestiegene Kosten. Laut „KfW Nachfolge-Monitoring Mittelstand 2024“ erwägen bis Ende dieses Jahres 231.000 Unternehmen eine Stilllegung.
FAZIT | Steuerberater sind in dieser herausfordernden Konstellation gefordert, ihren Mandanten bei der Überwindung dieser Hürden zur Seite zu stehen und proaktive Lösungen hinsichtlich Preisvorstellungen, Finanzierungsmöglichkeiten und Nachfolgeridentifikation zu entwickeln. |