· Fachbeitrag · Prüfungsvorbereitung
Die Abschlussprüfung zur ZFA: So gelingt die Prüfungsvorbereitung
von Anita Koschny, Bayreuth, www.dental-consulting.net
| Als Auszubildende zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) beschäftigen Sie sich automatisch mit Sozialversicherungsangelegenheiten, der zahnärztlichen Abrechnung und der Patientenbehandlung. Und dann kommen die Zeitpunkte, zu denen Sie Ihr Wissen parat haben müssen r‒ zur Zwischen- und zur Abschlussprüfung. Viele haben Angst oder zumindest Respekt vor diesen Prüfungen. Bei entsprechend guter Vorbereitung ist diese aber unbegründet. Es folgen 8 Tipps, wie Sie sich auf den praktischen und den schriftlichen Teil Ihrer Prüfung vorbereiten können. |
8 Tipps für eine erfolgreiche Prüfungsvorbereitung
Wenn Sie die folgenden acht Tipps beachten, sollte einem erfolgreichen Abschluss zur ZFA nichts im Wege stehen. Viele der Tipps sind gleichermaßen für die Vorbereitung anderer Prüfungen geeignet.
1. Lernstoff strukturieren und sortieren
- a) Arbeiten Sie in der Berufsschule und in der Praxis während Ihrer gesamten Ausbildung so gut mit wie Sie nur können. Das erspart Ihnen einiges an Lernzeit zu Hause.
- b) Möglichst zwei Monate vor der Prüfung sollten Sie sich um die nötigen Lernmaterialien kümmern. Besorgen Sie sich notwendige Unterlagen und Bücher schon frühzeitig. So können Sie unnötigen Stress durch Fernleihen, Kopierarbeiten oder kostspielige Beschaffung der Bücher kurz vor der Prüfung vermeiden.
- c) Es besteht auch die Möglichkeit, in Online-Börsen oder Internet-Tauschbörsen Bücher günstig zu erwerben.
- d) Notieren Sie sich in einer Tabelle: Was kann ich schon? Wo kann ich noch besser werden?
- e) Ordnen Sie Ihre Lernunterlagen nach Datum und Themengebieten, um eine Struktur zu schaffen. So erleichtern Sie sich das Nachschlagen und Wiederholen des Prüfungsstoffes.
2. Geeignete Hilfsmittel zur Prüfungsvorbereitung
Nicht jedes Hilfsmittel ist für jeden Lernenden gleich gut geeignet. Hier eine ‒ gewiss nicht vollständige ‒ Auflistung möglicher Hilfsmittel:
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3. Den eigenen Lerntyp kennen
Es gibt vier verschiedene Lerntypen:
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Kennzeichen | Lernverhalten | |
Der auditive Lerntyp | Der auditive Lerntyp kann Informationen am besten behalten, wenn er sie hört. Sie sind ein auditiver Lerntyp, wenn Sie z. B. gerne Hörbücher hören, in Worten denken und Vokabeln am liebsten vor sich hinsagen. | Beim Lernen hilft es dem auditiven Lerntypen, Lernstoff immer wieder zu hören, z. B. durch lautes Vorlesen. |
Der visuelle Lerntyp | Der visuelle Lerntyp kann sich den Lernstoff am besten merken, wenn er ihn selbst sieht oder liest. Sie sind ein visueller Lerntyp, wenn Sie sich Bilder oder Arbeitsblätter leicht einprägen können, gerne lesen und sich auch an das Gelesene erinnern. | Der visuelle Typ macht sich gerne Notizen, markiert, unterstreicht und sieht sich Videos oder Grafiken an. Lerntipp: Diesem Lerntypen hilft es, sich bildhaft Eselsbrücken zu den Lerninhalten auszudenken. |
Der kommunikative Lerntyp | Der kommunikative Lerntyp lernt am besten durch Diskussionen oder Gespräche. Sie sind ein kommunikativer Lerntyp, wenn Sie Informationen in Gesprächen gut behalten und gerne diskutieren. | Hier gilt: mit möglichst vielen anderen sprechen, Fragen stellen, Gruppengespräche suchen. Insbesondere Lerngruppen sind für diesen Lerntyp bei der Prüfungsvorbereitung äußerst hilfreich. |
Der motorische Lerntyp | Der motorische Lerntyp lernt durch Bewegung und „learning by doing”. Sie sind ein motorischer Lerntyp, wenn Sie sich beim Lernen gerne bewegen und umherlaufen, Dinge selbst ausprobieren, experimentieren. | Diesem Lerntyp ist es wichtig, eigene Schlüsse zu ziehen und Erfahrungen zu sammeln, während des Lernens umherzugehen, und den Lernstoff durch Gestik und Mimik zu ergänzen. |
Die vier Lerntypen lassen sich nicht immer klar voneinander abgrenzen. Oft liegen mehrere Lerntypen vor. Am effektivsten ist Ihre Prüfungsvorbereitung, wenn Sie die Lernmethoden sinnvoll miteinander kombinieren.
4. Ziele setzen
Wer erfolgreich sein will, muss Ziele haben. Setzen Sie sich deshalb ein konkretes Lernziel. Dies kann eine sehr gute Note sein, die Sie in der Prüfung erreichen möchten, ein einfaches „bestanden” oder auch die Wissenserweiterung für sich selbst. Fragen Sie sich: Wie lange muss ich für das Ziel lernen? Wie lerne ich am besten, um das Ziel zu erreichen?
5. Lernplan erstellen
Auf Basis der o. g. Lerntipps können Sie sich einen Plan für Ihre Prüfungsvorbereitung machen. Erstellen Sie hierzu einen Wochen- oder Monatsplan, in den Sie hineinschreiben, welche Inhalte Aufgaben, benötigte Materialien und Terminziele sie haben. Planen Sie so, dass Sie mindestens zwei Tage vor der Prüfung mit den Vorbereitungen fertig sind.
In einer weiteren Tabelle halten Sie fest, an welchen Wochentagen und zu welcher Zeit Sie Ihre Prüfungsvorbereitung erledigen möchten. Ordnen Sie Ihren Tagesablauf in Lernblöcke verschiedener Prüfungsfächer, sodass Sie sich nicht den ganzen Tag auf ein Fach beschränken. So geraten Sie in keinem der Fächer in Zeitnot und bleiben außerdem aufmerksam, da Sie sich immer wieder auf ein neues Themengebiet einstellen.
Planen Sie ausreichend Zeitpuffer ein, falls Sie Ihr Tagespensum einmal nicht schaffen sollten. Es ist auch wichtig, Zeit für regelmäßige Freizeitaktivitäten wie Sport oder Treffen mit Freunden während Ihrer Prüfungsvorbereitung einzuplanen. Damit haben Sie im Alltag weiterhin etwas Abwechslung und können sich für das Gelernte belohnen.
PRAXISTIPP | Wenn Sie rechtzeitig einen Lernplan erstellen und diesen auch konsequent verfolgen, können Sie erst gar nicht einen der folgenden „Top 3 der Lernfehler“ begehen:
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6. Sich von anderen nicht beirren lassen
Verfolgen Sie weiter Ihren Plan für die Prüfungsvorbereitung. Lassen Sie sich nicht von Ihren Kolleginnen und Kollegen in der Berufsschule beirren, die Ihnen erzählen, wie viel oder wenig sie schon oder erst getan hätten. Ziehen Sie Ihr Pensum weiter durch. Sie haben schließlich selbst eingeteilt, wie viel Zeit sie brauchen und dies in Ihrem Lernplan festgehalten.
7. Arbeitsplatzgestaltung
Ihr Arbeitsplatz sollte so gestaltet sein, dass Sie sich wohlfühlen und gut konzentrieren können. Immerhin werden Sie dort während Ihrer Prüfungsvorbereitung einige Zeit verbringen. Wichtig ist ein bequemer und ergonomisch geformter Stuhl, gute Beleuchtung und ausreichende Belüftung. Alles, was Sie während Ihrer Lernphase ablenken könnte (so auch das Smartphone), sollten Sie nicht direkt im Zugriff haben bzw. ggf. ausschalten.
8. Regelmäßige Pausen und Entspannung
Verfallen Sie gegen Ende der Prüfungsvorbereitung nicht in fanatisches Lernen, denn das Gehirn kann nicht pausenlos neue Inhalte aufnehmen. Am Tag vor der Prüfung sollten Sie grundsätzlich nichts Neues mehr lernen, sondern nur noch mal die Unterlagen für die Prüfung durchgehen. Legen Sie spätestens am Abend vor der Prüfung Ihre Lernunterlagen beiseite und versuchen Sie, sich zu entspannen: Gehen Sie zum Sport, kochen Sie etwas Leckeres mit Freunden oder schauen Sie sich einen Film an.
Der Tag der Prüfung
Ist der Tag der Prüfung gekommen, ist die Aufregung meist groß. Wenn Sie folgende zwei Tipps beherzigen, haben Sie meistens schon viel erreicht: Lesen Sie die Fragen aufmerksam und genau durch. Unsere Erfahrung in Nachhilfestunden zeigt, dass viele Fragen nicht richtig beantwortet werden, weil sie schlichtweg nicht richtig gelesen wurden. Und machen Sie sich und andere nicht verrückt: Was Sie bis jetzt nicht gelernt haben, werden Sie auch in einem Fünf-Minuten-Gespräch vor der Prüfung nicht mehr erlernen!