· Nachricht · Pflegesiegel
70 Alten- und Pflegeeinrichtungen mit Qualitätssiegel ausgezeichnet
| 70 Alten- und Pflegeeinrichtungen der Städte Oldenburg und Delmenhorst sowie der Landkreise Ammerland, Oldenburg und Wesermarsch sind heute in Oldenburg mit dem Qualitäts- und Transparenzsiegel des niederländisch-deutschen EurSafety-Projektes ausgezeichnet worden. Um das sogenannte Pflegesiegel zu erhalten mussten die Einrichtungen verschiedene Qualitätskriterien zur Infektionsprävention erfüllen. Diese umfassen vor allem die Erarbeitung standardisierter Prozesse in der Prävention von Infektionserkrankungen, unter anderem mit multiresistenten Erregern wie MRSA (Methicillin-resistente Staphylococcus aureus). |
Hinzu kommen regelmäßige Schulungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die Ausbildung von Hygienebeauftragten und die enge Vernetzung mit anderen Einrichtungen im Gesundheitswesen in multidisziplinären, lokalen Netzwerken. Start der Initiative war vor einem Jahr. „Das EurSafety Qualitäts- und Transparenzsiegel ist eine Auszeichnung für das Engagement der Alten- und Pflegeheime. Gleichzeitig schafft es einen deutlich verbesserten Schutz vor Infektionserkrankungen für Bewohnerinnen und Bewohner“, sagte Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt anlässlich der Festveranstaltung im Kulturzentrum PFL.
Dr. Matthias Pulz, Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamtes und Regionalkoordinator des Projekts, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit verschiedener Akteure wie Alten- und Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und des öffentlichen Gesundheitsdienstes hervor: „Die Stärkung lokaler Netzwerke ist ein zentrales Ziel des EurSafety Qualitäts- und Transparenzsiegels. Durch eine enge Zusammenarbeit und den regelmäßigen Informationsaustausch zwischen den Akteuren und ein abgestimmtes Vorgehen kann das Übertragungsrisiko von Infektionskrankheiten deutlich verringert werden“.
Mit Blick auf das Auslaufen des EurSafety-Projektes Ende 2014 und die geplante Weiterführung der Aktivitäten in einem Nachfolgeprojekt sagte Prof. Alex Friedrich, Gesamtprojektleiter des EurSafety-Projektes: „Die Erlangung des Pflegesiegels bedeutet einen großen Schritt in der Prävention von Infektionserkrankungen. Nun gilt es das bisher Erreichte zu verstetigen und weiterzuführen.“
Alten- und Pflegeeinrichtungen stehen jeden Tag vor der großen Herausforderung, einerseits ihrer eigentlichen Rolle als Wohn- und Betreuungsstätte gerecht zu werden, gleichzeitig aber ein adäquates Hygienemanagement umzusetzen. Oberstes Ziel muss es dabei sein, Bewohnerinnen und Bewohner, die aufgrund des zunehmenden Alters deutlich anfälliger für Infektionen sind, vor schwerwiegenden Erkrankungen zu schützen. Das EurSafety Qualitäts- und Transparenzsiegel hat viele Einrichtungen dabei unterstützt, ein Fundament für ein abgestimmtes und angemessenes Vorgehen im Infektionsfall zu legen. Das mehrstufige Konzept sieht regelmäßige Überprüfungen der erreichten Qualitätsziele beziehungsweise die Teilnahme an einer zweiten Projektstufe mit einem erweiterten Kriterienkatalog in der zweiten Jahreshälfte 2014 vor.
EurSafety Health-net ist ein deutsch-niederländisches Verbundprojekt, durch EU und INTERREG gefördert, welches sich seit mehr als fünf Jahren für einen grenzüberschreitenden Infektionsschutz und Patientensicherheit entlang der gesamten Grenze zu den Niederlanden einsetzt. Zentrale Ziele sind die Verbesserung des Infektionsschutzes und die Reduktion multiresistenter Erreger, wie MRSA, ESBL-Bildnern (extended-spectrum-beta-lactamase) und VRE (Vancomycin-resistente-Enterococcen) im gesamten Grenzgebiet. Dies soll unter anderem durch eine Verbesserung des Hygienemanagements, eine an die Erfordernisse der Region angepasste mikrobiologische Diagnostik, einen sachgerechten Umgang mit Antibiotika sowie ein koordiniertes Zusammenwirken der Akteure des Gesundheitswesens auf lokaler Ebene, aber auch grenzüberschreitend erreicht werden.
Quelle: Pressemitteilung des Nds. Ministerium für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration