01.09.2007 | Aktuelles Fallbeispiel
Der Hörsturz – Diagnose, Therapie und Abrechnung
Etwa 15.000 Menschen pro Jahr erleiden in Deutschland einen Hörsturz. Die Folgen sind sehr unterschiedlich: Mal ist der Hörverlust recht gering, mal aber auch vollständig. Meistens tritt der Hörsturz plötzlich und einseitig an einem Ohr auf, verursachende Faktoren lassen sich im Regelfall nicht feststellen. Der Verlauf des Hörsturzes reicht von Spontanheilungen bis hin zu irreversiblen Schäden. Zuverlässig zu prognostizieren sind Spontanheilungen nach gegenwärtigem Kenntnisstand allerdings nicht. Auch ist wissenschaftlich die Wirksamkeit der zahlreichen verschiedenen Therapiemöglichkeiten nicht einwandfrei nachgewiesen.
Sicher hingegen ist, dass der Hörsturz fast nie von Ohrenschmerzen begleitet wird. Bei einer einseitigen, plötzlichen Hörminderung mit Ohrenschmerzen muss daher auch eine andere Erkrankung angenommen werden.
Diagnose | ICD-10 |
Sonstiger Hörverlust | H91 |
Ototoxischer Hörverlust | H91.0 |
Presbyakusis | H91.1 |
Idiopathischer Hörsturz | H91.2 |
Schallempfindungsstörung – einseitig | H90.4 |
Schallempfindungsstörung – beidseitig | H90.3 |
Der Fall
Ein 44-jähriger, normgewichtiger Patient, Raucher, stellt sich am Donnerstag vor Sprechstundenbeginn notfallmäßig gegen 6.45 Uhr in der Praxis vor. Nach dem Aufstehen habe er um das rechte Ohr ein „komisches Gefühl“ gehabt, das bis jetzt anhält. Zudem würde er rechts nur sehr schlecht hören.
Diagnose, Therapie und Abrechnung
Abgesehen von beruflichem Stress ergeben sich aus der Anamnese keine Besonderheiten: Als Mitarbeiter einer Software-Firma muss der Patient weder körperlich schwer arbeiten noch ist er größerem Lärm ausgesetzt. Auch unterliegt er keiner Dauermedikation.
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