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  • 01.08.2007 | Aktuelles Fallbeispiel

    Zeckenbiss: Diagnose, Therapie und Abrechnung

    Mit steigenden Temperaturen im Frühjahr und Sommer nimmt auch die Gefahr für Mensch und Tier zu, von diversen Insekten gestochen oder gebissen zu werden. Meistens sind die Folgen nur unangenehm und verschwinden recht schnell wieder. In Einzelfällen kann daraus aber durchaus eine ernst zu nehmende Gefahr erwachsen – zum Beispiel, wenn in Folge eines Zeckenbisses eine Frühsommermeningoenzephalitis (FSME), eine Borreliose oder auch eine Yersiniose entsteht. Zu Zeckenbissen kommt es verstärkt im Frühjahr und Sommer. Entgegen landläufiger Meinung ist man vor Ihnen aber auch im Herbst und Winter nicht sicher.  

     

    Der Begriff „Zeckenbiss“ ist irreführend, denn die Zecke „beißt“ nicht, sondern saugt und sticht mit ihren Mundwerkzeugen. Diese Mundwerkzeuge bestehen aus mehreren Teilen und sind teilweise zu einem kurzen Saugrüssel verschmolzen, der stark sklerosiert und mit kräftigen Zähnchen besetzt ist. Diese Zähnchen machen eine Entfernung der Zecke bzw. ihrer Mundwerkzeuge aus der Haut schwierig. Bei unvorsichtigen Entfernungsversuchen bleiben meist die Mundwerkzeuge in der Haut zurück, manchmal aber auch der ganze Kopf. In solchen Fällen ist eine Entfernung in der Regel nur mit Lokalanästhesie und kleinem Schnitt möglich.  

     

    ICD-10-GM*

    Diagnose  

    ICD-10 

    FSME  

    A84.1  

    Borreliose  

    A68.9  

    Borreliose durch Zecken  

    A68.9  

    Lyme-Borreliose  

    A69.2  

    Erythema migrans durch Borreliose  

    A69.2  

    FSME – Impfnotwendigkeit  

    Z24.1  

    Zeckenstich  

    T14.0  

    * Zur Abrechnung ist die Zusatzkennung mit A = Ausschluss, G = Gesichert, V = Verdacht, Z = Zustand nach ... zwingend vorgeschrieben. Lokalisationsangabe ist fakultativ: R = rechts, L = links, B = beidseits.  

    Der Fall

    Ein 42-jähriger Patient stellt sich in der Sprechstunde vor. Er hat vor etwa zwölf Tagen eine Zecke im rechten Unterschenkel entdeckt und selbst versucht, diese zu entfernen. Seit gestern zeige sich eine Rötung, die Stelle sei leicht geschwollen und würde auch etwas schmerzen.  

    Untersuchung, Behandlung und Abrechnung

    Bei der Untersuchung zeigen sich die Mundwerkzeuge der Zecke an der Einstichstelle und eine etwa 8 cm große, rundliche, zentral abblassende Effloreszens. Diese wird mittels Auflichtmikroskopie (Dermatoskop) begutachtet. Wegen mehrerer vorhandener Naevi wird die gesamte Haut untersucht.