07.12.2010 | Das aktuelle Fallbeispiel
Hypertriglyceridämie im Praxisalltag
Die Hypertriglyceridämie zeigt gewöhnlich keine klinischen Symptome. Sie kann jedoch zu verschiedenen Erkrankungen führen - wie zum Beispiel der Arteriosklerose, den eruptiven Xanthomen und der akuten Pankreatitis. Im folgenden Beitrag erhalten Sie daher anhand eines Fallbeispiels dargestellt, wie ein optimaler Behandlungsverlauf durchgeführt und abgerechnet werden kann.
Der Fall
Frau E., eine bekannte Patientin, 39 Jahre alt, stellt sich zum ersten Mal zum „Check-Up“ vor. 172 cm groß bei einem Körpergewicht von 69 kg, von Beruf Erzieherin im Kindergarten. Für sportliche Aktionen bleibt ihr kaum mehr Zeit. Als Grund für ihre Vorstellung gibt Frau E. das Gefühl der Antriebslosigkeit und der ständigen Müdigkeit an. Sie habe ein diffuses Druckgefühl im Oberbauch. Weiterhin berichtet sie über Konzentrationsprobleme.
Das ganze habe sich in den letzten drei Monaten entwickelt, wobei sie durchaus das Gefühl habe, dass ihre Lebensweise dafür mit verantwortlich sein könnte. Es wird eine ausführliche und zeitaufwendige Anamnese erhoben. Frau E. ist verheiratet und hat zwei kleine Kinder. Bislang sei sie stets gesund gewesen, keine Operationen oder Medikamenteneinnahme. Allergien werden verneint, sie ist Nichtraucherin. Sie habe eine normale Verdauung, die Miktion sei unauffällig. Die Mutter habe hohe Blutfettwerte und ein Mamma-Ca vor fünf Jahren gehabt, die Großmutter ist an einem Gallengangs-Ca verstorben. Frau E. wird das weitere Vorgehen erklärt und eine komplette Untersuchung durchgeführt, es wird ein EKG abgeleitet. Es erfolgt ein Urin-Streifentest, eine aktuelle Glukosemessung und eine Blutentnahme für ein komplettes Blutbild. Im Anschluss wird wegen der diffusen Oberbauchsymptomatik noch eine Oberbauchsonografie durchgeführt. Zur Ergebnisbesprechung wird ein Termin vereinbart.
1. Konsultation: Anamnese, Untersuchung
EBM |
| GOÄ | |||
Ziffern | Punkte | Euro | Legende | Ziffern | Punkte |
03111 | 900 | 31,50 | Versichertenpauschale / Beratung | 11) | 80 |
01732 | 855 | 29,97 | Gesundheitsvorsorgeuntersuchung | 29 | 440 |
-2) | - | - | EKG | 651 | 253 |
33042 | 445 | 15,60 | Oberbauchsonografie | 410! +3x420 | 200 + 3x80 |
-2) | - | - | Blutentnahme | 250 | 40 |
338803) | - | 0,50 | Urin-Teststreifen | 3511) | 50 |
! Die mit einem Ausrufezeichen gekennzeichneten Leistungen der GOÄ werden mit einem erhöhten Faktor abgerechnet. Begründung: „Schwierige Pankreasdarstellung“.
1) Die Beratung nach Nr. 1 GOÄ ist Bestandteil der Vorsorgeuntersuchung und daneben nicht berechnungsfähig.
2) Diese Leistungen sind im EBM nicht gesondert berechnungsfähig. Als Bestandteil des Anhang 1 gelten diese Leistungen mit der Versichertenpauschale als abgegolten.
3) Die weiteren Laboruntersuchungen werden in der Laborgemeinschaft bzw. dem Facharztlabor durchgeführt. Diese rechnen die erbrachten Laborleistungen direkt mit der KV ab, so dass diese Laborleistungen hier nicht abgerechnet werden dürfen.
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses AAA Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 13,50 € / Monat
Tagespass
einmalig 10 €
- 24 Stunden Zugriff auf alle Inhalte
- Endet automatisch; keine Kündigung notwendig