01.05.2005 | EBM 2000plus

Berechnungsmöglichkeiten neben Vorsorgeleistungen deutlich erweitert

Mit dem In-Kraft-Treten des neuen EBM sind die Ausschlussregeln zur Berechnung weiterer Leistungen neben Vorsorgeleistungen erheblich gelockert worden. Somit haben auch Hausärzte jetzt deutlich mehr Möglichkeiten, neben den Vorsorgeleistungen – so insbesondere der Gesundheitsuntersuchung bei Erwachsenen, der Krebsvorsorge bei Männern, der Jugendgesundheitsuntersuchung und (in Maßen) auch den Kinderfrüherkennungsuntersuchungen – weitere Leistungen zu berechnen.  

Gesundheitsuntersuchung bei Erwachsenen

Aus der im alten EBM nach Nr. 160 (680 Punkte) abzurechnenden Gesundheitsuntersuchung wurde im neuen EBM die Nr. 01732 (650 Punkte). Zu dieser Position gibt es im neuen EBM keine definierten Berechnungsausschlüsse, so dass sämtliche Leistungen, die aufgrund kurativer Diagnosen erforderlich sind, zusätzlich berechnet werden können. Davon ausgenommen sind nur diejenigen Untersuchungen, die bereits Bestandteil der Gesundheitsuntersuchung sind. Damit können – im Gegensatz zum alten EBM – neben der Gesundheitsuntersuchung auch Erörterungsleistungen erfolgen und abgerechnet werden, so insbesondere die Nr. 03120 (150 Punkte je vollendete 10 Minuten).  

Krebsvorsorge Männer

Die Krebsvorsorge Männer nach Nr. 158 des alten EBM (260 Punkte) findet sich – aufgewertet um 40 Punkte – im neuen EBM unter Nr. 01731 (300 Punkte) wieder. Positiv ist auch, dass der Berechnungsausschluss des alten EBM, wonach neben der Krebsvorsorge keine Erörterungsleistungen berechnet werden konnten, entfallen ist. Daher kann – wie bei der Gesundheitsuntersuchung – je vollendete 10 Minuten Erörterung zusätzlich die Nr. 03120 abgerechnet werden.  

Ergibt sich bei der Krebsvorsorge der Verdacht auf das Vorliegen einer Erkrankung im Enddarmbereich, kann unter Angabe einer entsprechenden Diagnose zusätzlich der proktologische Komplex Nr. 03331 (230 Punkte) abgerechnet werden.  

Krebsvorsorge Männer neben Gesundheitsuntersuchung