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  • 05.07.2010 | Zusatzleistungen

    Thromboseprophylaxe: Abrechnungstipps für die aktuelle IGeL-Leistung

    von Dr. med. Bernhard Kleinken, PVS-Consult, Köln

    Thromboseprophylaxe bei Erkrankungen ist selbstverständlich keine IGeL-Leistung. Mit der Reisezeit rückt jedoch das „Economy Class Syndrom“ ins Interesse. Und eine Thromboseprophylaxe aus privater Veranlassung ist selbstverständlich eine IGeL-Leistung. Der folgende Beitrag zeigt den optimalen Behandlungsablauf auf und gibt Tipps zur korrekten Abrechnung.  

    Das „Economy Class Syndrom“: Informationen für Ihre Patienten

    Als „Economy Class Syndrom“ bezeichnet man die anlässlich eines längeren Fluges aufgetretene tiefe Beinvenenthrombose. Dabei ist deren Auftreten nicht auf die Economy Class beschränkt. Dass die längere Bewegungsarmut und die besonderen Bedingungen in der Flugkabine auch First-Class-Passagiere betreffen können, zeigt das Beispiel des US-Präsidenten Nixon, der 1974 auf einem Flug in den Nahen Osten eine Lungenembolie erlitt.  

     

    Jeder Flugreisende trägt das Risiko eines „Economy Class Syndroms“. Das Risiko ist aber unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei einer Flugdauer von weniger als acht Stunden und gesunden, jungen Patienten kann man von einem sehr geringen Risiko ausgehen. Alter, Adipositas, starkes Rauchen, Varikosis, Hormontherapie („Pille“) und Schwangerschaft oder die postpartale Phase sind einige Faktoren, die das Risiko auf eine Thrombose schnell ansteigen lassen. Ein hohes Risiko tragen zum Beispiel auch Patienten mit einer angeborenen Thrombophilie oder einer Thrombosehäufung in der Familie. Zahlen über das Thromboserisiko bei Langstreckenflügen fallen sehr unterschiedlich aus. Man kann aber davon ausgehen, dass bei einem Langstreckenflug im Jumbo-Jet durchschnittlich vier bis zehn Passagiere eine nichtsymptomatische Thrombose erleiden.  

     

    Tückisch ist, dass einer der stärksten Risikofaktoren - die angeborene Thrombophilie - oft nicht bekannt ist. Eine APC-Resistenz weist etwa sechs Prozent der Bevölkerung auf. Unter Thrombosepatienten wurde die APC-Resistenz aber mit 20 bis 60 Prozent nachgewiesen! Während man die anderen Faktoren einfach ermitteln kann, sind zu deren Abschätzung Laboruntersuchungen erforderlich.