· Fachbeitrag · Honorarbericht
Moderater Honorarrückgang im hausärztlichen Bereich im „Corona-Quartal“ II/2020
| Die KBV hat die aktuellen Honorarberichte für die beiden ersten „Corona-Quartale“ des Jahres 2020 vorgelegt ( iww.de/s5703 ). Während das Quartal I/2020 weder bei Hausärzten noch bei Kinderärzten wesentliche Änderungen zeigt, werden im Honorarbericht für das Quartal II/2020 bundesweit deutliche Rückgänge der Behandlungsfälle und des Honorarumsatzes im Vergleich zum Vorjahresquartal II/2019 ausgewiesen. |
Hausärzte: Honorarrückgang in Quartal II/2020 um 3,8 Prozent
Die Coronapandemie hat sich im Quartal I/2020 kaum bemerkbar gemacht: Die Anzahl der Behandlungsfälle ist im Vergleich zum Vorjahresquartal I/2019 leicht (+0,5 Prozent) gestiegen, der Honorarumsatz kletterte insgesamt um ca. 46 Mio. Euro bzw. 1,4 Prozent.
Wegen der im Quartal II/2020 praktisch durchgängigen Kontaktbeschränkungen zeigen die Daten für dieses Quartal einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen um 12,6 Prozent. Da jedoch die von den Krankenkassen gezahlte morbiditätsbedingte Gesamtvergütung (MGV) gleich geblieben ist und die Krankenkassen durch den „Corona-Rettungsschirm“ Honorarverluste bei den extrabudgetären Leistungen teilweise ausgleichen mussten, beträgt der Honorarrückgang im Vergleich zum Vorjahresquartal II/2019 lediglich etwa 117 Mio. Euro bzw. 3,8 Prozent.
Während in einigen KVen ‒ z. B. Bremen, Sachsen und Westfalen-Lippe ‒ der Honorarumsatz je Arzt um etwa 8 Prozent zurückgegangen ist, weist der Honorarbericht für andere KVen ‒ Berlin, Hessen und Rheinland-Pfalz ‒ eine Erhöhung im Vergleich zum Vorjahresquartal von mehr als 3 Prozent aus.
Kinder- und Jugendärzte: Starker Fallzahlrückgang schlägt nicht durch
Die Entwicklung bei den Kinder- und Jugendärzten zeigt ein ähnliches Bild: Im Quartal I/2010 ist die Fallzahl zwar um 2,0 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal gesunken, doch der Honorarumsatz hat sich um 2,8 Prozent bzw. etwa 12,5 Mio. Euro erhöht.
Im Quartal II/2020 ist jedoch die Fallzahl deutlich stärker zurückgegangen, nämlich um 19,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal II/2019. Wegen des bei dieser Fachgruppe höheren Anteils an extrabudgetären Leistungen, speziell Kinderfrüherkennungsuntersuchungen, konnte der Honorarrückgang insgesamt auf 3,8 Prozent begrenzt werden.
Während in einigen KVen ‒ z. B. Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und Westfalen-Lippe ‒ der Honorarumsatz je Arzt um zum Teil deutlich über 10 Prozent zurückgegangen ist, weist der Honorarbericht für andere KVen ‒ z. B. Rheinland-Pfalz und Saarland ‒ eine Erhöhung im Vergleich zum Vorjahresquartal von mehr als 2 Prozent aus.