25.07.2022 · Fachbeitrag · Telematik-Infrastruktur

Arztpraxen sollen 2.300 Euro für TI-Konnektortausch erhalten ‒ KBV lehnt Schiedsspruch ab

| Für den Tausch des für die Telematik-Infrastruktur (TI) notwendigen Konnektors sollen die Arztpraxen 2.300 Euro erhalten. Zusammen mit weiteren Pauschalen in Zusammenhang mit der Digitalisierung werden für die Arztpraxen knapp 400 Mio. Euro zusätzlich bereitgestellt, teilt der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-Spitzenverband) mit. Die Entscheidung wurde im Rahmen eines Schiedsverfahrens von Krankenkassen und KVen getroffen. Allerdings lehnt die KBV den Schiedsspruch ab. |

Tausch der Konnektoren, wenn Sicherheitszertifikate ablaufen

Der Tausch der TI-Konnektoren wird notwendig, wenn deren Sicherheitszertifikate innerhalb der nächsten sechs Monate ablaufen. Bei einigen Konnektoren steht ein Tausch zeitnah an, während andere noch ein oder mehrere Jahre betrieben werden können, so der GKV-Spitzenverband. Die TI-Konnektoren verbinden die Praxissoftware auf sichere Weise mit dem Internet und sorgen so für den notwendigen TI-Anschluss der Praxis. Neben dem Konnektortausch wurden weitere Pauschalen vereinbart. Dazu zählt beispielsweise ein ebenfalls notwendiges Update für die Nutzung der elektronischen Patientenakte (ePA).

KBV: Betrag deckt die Kosten nicht

Die KBV hat jedoch mitgeteilt, dass sie den Schiedsspruch ablehnt. Dr. Thomas Kriedel, Vorstandsmitglied der KBV: „Die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte dürfen nicht auf den Kosten für Dinge sitzen bleiben, die sie nicht zu verantworten haben. Der nun vom Bundesschiedsamt festgelegte Betrag von 2.300 Euro pro Praxis wird jedenfalls nicht ausreichen, um die seitens des ersten Anbieters aufgerufenen Kosten zu decken. Deshalb konnten und wollten wir da nicht mitgehen. Zudem verlangen wir von der Gematik rasche Aufklärung über mögliche neue Sachverhalte und Optionen, die den teuren Austausch vieler Geräte vielleicht sogar nicht zwingend notwendig machen.“ Das IT-Fachmagazin c`t hatte berichtet, dass ein Konnektortausch nicht unbedingt notwendig sei. Die KBV will nun geklärt wissen, ob die entsprechenden Alternativen geprüft wurden, mit denen ein Konnektortausch möglicherweise doch vermieden werden könnte.

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