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  • · Fachbeitrag · Zi-Auswertung

    Pandemiebedingter Patientenrückgang bei Kinderärzten über-, bei Hausärzten unterdurchschnittlich

    | Eine Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) zeigt, wie sich die COVID-19-Pandemie im ersten Halbjahr 2020 auf die vertragsärztliche Versorgung ausgewirkt hat. Besonders deutlich sind Zahlen für kinderärztliche Fälle mit persönlichem Arzt-Patienten-Kontakt (APK) gegenüber dem Vorjahr gesunken. Die hausärztlichen Fälle mit APK haben leicht unterdurchschnittlich nachgelassen. |

     

    Report zeigt deutlichen Fallrückgang im April

    Die Zahlen stammen aus dem Trendreport des Zi zur Entwicklung der ärztlichen Leistungen im 1. Halbjahr 2020. Der Report basiert auf den Frühinformationen aus den ärztlichen Abrechnungsdaten von 16 der 17 KVen (Report beim Zi online unter iww.de/s4392).

     

    Bezogen auf alle vertragsärztlichen und vertragspsychotherapeutischen Leistungen sind die Behandlungsfälle im Zeitraum 01.04. bis 28.04.2020 im Durchschnitt um 23 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken und im Zeitraum 29.04. bis 26.05.2020 um 15 Prozent. Eine Erholung ist ab Ende Mai festzustellen mit einem leichten Zuwachs der Behandlungsfälle im Zeitraum 27.05. bis 30.06.2020 um 3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

     

    Einbruch sowie Erholung bei kinderärztlichen Fällen deutlicher ausgeprägt

    Bei den hausärztlichen Fälle mit APK hat das Zi für den Zeitraum 01.04. bis 28.04.2020 ein Rückgang im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent, bei den kinderärztlichen Fällen um 34 Prozent ermittelt. Die fachärztlichen Fälle mit Grundpauschale sind in diesem Zeitraum im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent zurückgegangen, die psychotherapeutischen Fälle hingegen lediglich um 13 Prozent.

     

    Für den Zeitraum 29.04. bis 26.05.2020 haben die hausärztlichen Fälle um 14 Prozent nachgelassen und die kinderärztlichen um 19 Prozent. Auch für diesen Zeitraum lagen die Fachärzte mit einem Minus von 16 Prozent leicht über dem Durchschnitt und die Psychotherapeuten (-11 Prozent) darunter.

     

    Die Erholungsphase, d. h. der Zeitraum vom 27.05. bis zum 30.06.2020, zeigt sich dafür bei den kinderärztlichen Fällen mit einem Zuwachs um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr ausgeprägter als bei den hausärztlichen Fällen (+10 Prozent).

     

    Ausgeprägte Effekte auch für die zweite Welle erwartet

    Während die Zahl der Behandlungsfälle mit persönlichem APK bis Ende Mai gegenüber dem Vorjahr gesunken ist, sind die Fälle mit telefonischer Beratung oder per Videosprechstunde mit Beginn der Kontaktbeschränkungen ab März 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum deutlich gestiegen, so das Zi. Dr. Dominik von Stillfried, Zi-Vorstandsvorsitzender, erklärte mit Blick auf die weitere Entwicklung: „Der Trendreport lässt zudem erkennen, dass von weiteren ausgeprägten Effekten der zweiten Pandemiewelle auf die vertragsärztliche und psychotherapeutische Versorgung ausgegangen werden muss.“

    Quelle: ID 47031217