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  • · Fachbeitrag · ABC der Abrechnung

    „H“ ‒ Herbstdepression

    von Dr. Dr. med. Peter Schlüter, Östringen-Tiefenbach

    | Eine alleinlebende, 46-jährige Patientin stellt sich mit einem diffusen Beschwerdebild in der Hausarztpraxis vor. Als Grunderkrankungen ist ein degeneratives Wirbelsäulensyndrom mit Z. n. Bandscheibenvorfall und nachfolgender Nukleotomie bekannt. Die Patientin gibt an, es sei ihr in den letzten Monaten eigentlich recht gut gegangen und sie sei beruflich sehr angespannt gewesen. Doch jetzt sei sie seit mehreren Wochen zunehmend antriebslos, lustlos und habe auch keinen Spaß mehr an der Arbeit. |

    Untersuchung und Beratung

    Die Patientin berichtet von Schmerzen im Rücken und in den Beinen. Nachts habe sie starkes Herzklopfen. Der Schlaf sei schlecht und sie habe auch vermehrt Phasen, in denen sie sehr viel grübelt und nachdenkt. Sie fühle sich richtig krank und habe Angst, etwas am Herzen zu haben.

     

    Das anamnestische Gespräch mit der Patientin wird ausgeweitet und genutzt, psychopathologische Befunde aufzudecken bzw. Ursachen der Antriebslosigkeit zu eruieren. Nach dem Gespräch sowie der körperlichen und neurologischen Untersuchung wird ein EKG zum Ausschluss einer herzorganischen Ursache abgeleitet. Es wird eine Blutentnahme durchgeführt, um differenzialdiagnostisch eine Schilddrüsenerkrankung, eine Anämie oder auch einen Vitamin-B12-Mangel auszuschließen. Zusätzlich wird ein Hormonstatus erhoben. Zur Befundbesprechung und dem weiteren Prozedere wird ein Termin vereinbart. Der Patientin wird eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt.