· Fachbeitrag · Das ABC der Abrechnung
„E“ - Eisenmangel
von Dr. Dr. med. Peter Schlüter, Reilingen, www.vital-arzt-praxis.de
| Die häufigsten Ursachen des Eisenmangels sind Mangelernährungen und Blutungen. Unabhängig davon, ob ein Eisenmangel mit oder ohne Anämie besteht, muss zudem der Ursache des Befundes nachgegangen werden. |
Abrechnung der Diagnostik nach EBM und GOÄ
Die Befragung des Patienten ist - neben der Anamnese und der körperlichen Untersuchung - ein zentrales Element in der Diagnostik. Bei Anhaltspunkten für eine spezifische Ursache des Eisenmangels, die behandelbar ist, muss eine entsprechende gastroenterologische, urologische, gynäkologische, nephrologische oder onkologische Abklärung erfolgen.
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EBM-Nr. | Legende | GOÄ-Nr. |
03110 | Versichertenpauschale/Beratung | 1** |
03111 | ||
03112 | ||
13210 | Grundpauschale - allgemeininternistisch/Beratung | |
13211 | ||
13212 | ||
13390 | Grundpauschale - internistisch-gastroenterologisch/Beratung | |
13391 | ||
13392 | ||
-* | Untersuchung Abdomen | 7 |
-* | Ganzkörperstatus | 8 |
-* | Digitale rektale Untersuchung | 11 |
33042 | Sonographie | 410 + 3 x 420 |
-* | Blutentnahme | 250 |
* Diese Leistungen sind nach EBM nicht gesondert berechnungsfähig. Sie sind mit der Berechnung der Versichertenpauschale bzw. der Grundpauschale abgegolten.
** Hier gibt es keine wirklich vergleichbare GOP in der GOÄ. Es sind die entsprechenden Einzelleistungen abzurechnen.
Die Labordiagnostik
Die Diagnose des Eisenmangels ohne Anämie wird durch die Bestimmung des Speicherproteins Ferritin im Serum gestellt. Der Ferritinspiegel (Ferritinwert) korreliert sehr gut mit dem Eisenvorrat im Körper und unterliegt im Gegensatz zum Eisen im Blut keinen Tagesschwankungen. Ein Eisenmangel ist die einzige Ursache für ein sehr tiefes Ferritin, was aus einer ausgezeichneten Spezifität der Diagnostik resultiert, wenn nicht zusätzlich eine Entzündung oder Leberschädigung besteht.
Offizielle Grenzwerte, ab wann ein Eisenmangel besteht, gibt es keine. Weitgehend Einigkeit besteht jedoch für folgende Aussagen:
- Ferritin < 15 µg/l: Eisenspeicher sind vollständig entleert
- Ferritin 15 - 30 µg/l: leere oder knappe Eisenspeicher
- Ferritin 30 - 50 µg/l: Grauzone, wo ein funktioneller Eisenmangel noch möglich ist
- Ferritin > 50 µg/l: Genügende Eisenreserve, wenn nicht gleichzeitig eine Entzündung (erhöhtes CRP) oder ein Leberschaden (erhöhte Transaminasen) vorliegen
Leere Eisenspeicher - definiert durch ein sehr tiefes Ferritin - bestätigen die Diagnose der Eisenmangelanämie.
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EBM-Nr. | Legende | GOÄ-Nr. |
-* | BKS | 3501 |
-* | kleines Blutbild + Thrombos | 3550 |
-* | Ferritin | 3742 |
-* | Eisen | 3620 |
-* | GOT | 3515 3594.H1 |
-* | GPT | 3516 3595.H1 |
-* | Gamma-GT | 3513, 3592.H1 |
-* | C-reaktives Protein | 3524, 3741 |
-* | Transferrin | 3575 |
* Die Laborleistungen im Rahmen des EBM sind nach der letzten Laborreform vom 1. Oktober 2008, vom niedergelassenen Arzt (mit Ausnahme des Akutlabors) nicht mehr gesondert berechnungsfähig. Die Leistungen werden von der betreffenden Laborgemeinschaft bzw. dem beauftragten Labor direkt mit der KV abgerechnet.
Therapie des Eisenmangels
Steht die Diagnose fest und ist vor allem die Ursache hierfür bekannt, kann ein Eisenmangel im Allgemeinen zum Beispiel durch Eisen (II)-Gluconat-haltige Präparate oder einen speziellen Ernährungsplan erfolgreich behandelt werden. Die Behandlung verfolgt zwei Ziele:
- Die Ursache des Eisenmangels muss beseitigt werden.
- Die Eisendepots müssen wieder aufgefüllt werden.
Dazu steht eine Reihe von Eisenpräparaten zur Verfügung. Nach zwei Monaten Therapie ist der Eisengehalt des Blutes wieder normal. Bis alle Eisenspeicher aufgefüllt sind, dauert es bis zu sechs Monate.
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EBM-Nr. | Legende | GOÄ-Nr. | |
-* | Beratung | 1 | |
-* | Erörterung - mindestens 10 Minuten | 3 | |
-* | Flankierende Maßnahmen, kontinuierliche Betreuung | 15 | |
-* | Ernährungsberatung, analog § 6 | 33 | |
-* | Eingehende Erörterung, mindestens 20 Minuten | 34 | |
-* | Injektion, i.m. | 252 | |
-* | Injektion, i.v. | 253 | |
2100** | Infusion | - bis 30 Minuten - mehr als 30 Minuten | 271 272 |
-* | Ernährungs-/Diätplan | 76 |
* Diese Leistungen sind nach EBM nicht gesondert berechnungsfähig. Sie sind mit der Berechnung der Versichertenpauschale, bzw. der Grundpauschale abgegolten.
** Die Infusionsleistung ist im Anhang 1 des EBM nur unter der Versichertenpauschale aufgeführt. Das bedeutet, dass die Infusionsleistung im hausärztlichen Versorgungsbereich nicht berechnet werden kann, sondern mit der Versichertenpauschale abgegolten ist. Im fachärztlichen Bereich ist die Infusion nach EBM-Nr. 2100 neben der Grundpauschale berechnungsfähig.
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EBM-Nr. | Legende | GOÄ-Nr. |
-* | BKS | 3501 |
-* | Kleines Blutbild + Thrombos | 3550 |
-* | Ferritin | 3742 |
-* | Eisen | 3620 |
* Die Laborleistungen im Rahmen des EBM sind nach der letzten Laborreform vom 1. Oktober 2008, vom niedergelassenen Arzt (mit Ausnahme des Akutlabors) nicht mehr gesondert berechnungsfähig. Die Leistungen werden von der betreffenden Laborgemeinschaft bzw. dem beauftragten Labor direkt mit der KV abgerechnet.
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Diagnose | ICD-10-GM |
Eisenmangel | E61.1 |
Eisenmangelanämie | D50.9 |
Eisen-Stoffwechselstörung | E83.1 |
Eisenmangelanämie in der Schwangerschaft | O99.0 |
Eisenresorptionsstörung | D50.8 |
Eisenmangelanämie nach Blutverlust | D50.0 |
Eisenspeicherkrankheit | E83.1 |
* Zur Abrechnung ist die Zusatzkennung mit A=Ausschluss, G=Gesichert, V=Verdacht, Z=Zustand nach... zwingend vorgeschrieben. Lokalisationsangabe ist fakultativ: R=rechts, L=links, B=beidseits.