· Fachbeitrag · Berufsrecht
Rechtliches zum Umgang mit Sprachbarrieren im Praxisalltag
von Rechtsanwältin, Fachanwältin für Medizinrecht Prof. Dr. Birgit Schröder, Hamburg, dr-schroeder.com
| Eine Kinderarztpraxis in Baden-Württemberg will nur noch Patienten aufnehmen, die Deutsch sprechen oder einen Dolmetscher mitbringen. Die Presse hat dieses Thema aufgegriffen und diskutiert kontrovers. Einige unterstellen Rassismus, andere haben Verständnis: Es sei zwingend notwendig, dass Eltern verstehen, was Kinderärzte erklären. Wie ist die Rechtslage tatsächlich? Das Thema ist grundsätzlich in allen Arztpraxen relevant. |
Ausgangs- und Rechtslage
Unabhängig von der persönlichen Bewertung stellt sich die Frage nach der rechtlichen Zulässigkeit. Niemand wird bestreiten, dass in der Kommunikation zwischen Arzt und Patient Sprachbarrieren schwerwiegende Folgen haben können. Das Problem nimmt allerdings offenbar zu: Zunehmend haben niedergelassene Ärzte aber auch Klinikärzte Schwierigkeiten, mit Patienten zu kommunizieren und sie vor allem über die Risiken und die Tragweite der notwendigen oder gewünschten Behandlung aufzuklären, wenn es bereits an grundlegenden Deutschkenntnisse fehlt. Was bei Erwachsenen problematisch ist, kann bei Kindern besonders schwierig werden. Denn Kinderärzte sind auf die Mithilfe der Eltern als Vertrauensperson angewiesen. Ohne eine Zusammenarbeit lässt sich eine Behandlung nicht umsetzen. Kinder sind als Minderjährige in der Regel
- nicht geschäftsfähig und
Möchten Sie diesen Fachbeitrag lesen?
Kostenloses AAA Probeabo
0,00 €*
- Zugriff auf die neuesten Fachbeiträge und das komplette Archiv
- Viele Arbeitshilfen, Checklisten und Sonderausgaben als Download
- Nach dem Test jederzeit zum Monatsende kündbar
* Danach ab 13,50 € / Monat
Tagespass
einmalig 10 €
- 24 Stunden Zugriff auf alle Inhalte
- Endet automatisch; keine Kündigung notwendig