· Fachbeitrag · Parodontologie
Strukturierte parodontale Nachsorge: Diese Leistungen sind berechnungsfähig
von Dental-Betriebswirtin Birgit Sayn, ZMV, sayn-rechenart.de
| Parodontal erkrankte Patienten benötigen nach Abschluss der aktiven Parodontal-(PAR-)Therapie und UPT-Phase eine spezifisch angepasste unterstützende lebenslange Nachsorge. Diese besteht aus einer Kombination von präventiven und therapeutischen Maßnahmen. Die Betreuung sollte in regelmäßigen und an die Bedürfnisse des Patienten angepassten Intervallen erfolgen. Wie die lebenslange Nachsorge aufgebaut ist, welche Maßnahmen dabei infrage kommen und wann sie delegiert werden können, fasst dieser Beitrag zusammen. Ein Folgebeitrag veranschaulicht die Abrechnung an drei Beispielen (Abruf-Nr. 49745886 ). |
Die S3-Leitlinie gibt keine konkreten Empfehlungen
Nach der S3-Leitlinie „Die Behandlung von Parodontitis Stadium I bis III“ sollen nach Abschluss der parodontalen Therapie die Empfehlungen zur ersten Therapiestufe Anwendung finden, die die Langzeitstabilität des Therapieergebnisses darstellen. Detaillierte Empfehlungen finden sich dort nicht (S3-Leitlinie online unter iww.de/s4681, vgl. Leseprobe im ZR 04/2021, Seite 15).
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„Das Ziel der ersten Therapiestufe ist es, den Parodontitispatienten mit adäquaten Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung vertraut zu machen, damit seine Adhärenz bezüglich der Therapie und die Vorhersagbarkeit eines adäquaten Ergebnisses steigen. Diese Stufe umfasst nicht nur die Implementierung einer Patientenmotivation und Verhaltensänderung mit dem Ziel einer adäquaten häuslichen Mundhygiene, sondern auch die Kontrolle der beeinflussbaren lokalen und systemischen Risikofaktoren, die eine Parodontitis signifikant beeinflussen. Obwohl diese erste Stufe in der Behandlung eines Parodontitispatienten nicht hinreichend ist, stellt sie die notwendige Basis für ein optimiertes Ansprechen auf die Behandlung und für die Langzeitstabilität des Therapieergebnisses dar.
Zur ersten Therapiestufe gehören neben den aufklärenden und präventiven Interventionen zur Reduktion gingivaler Entzündung durch den Patienten auch die professionelle mechanische Entfernung von supragingivaler Plaque (Biofilm) und Zahnstein sowie von lokalen retentiven Faktoren (Reizfaktoren).“ |
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