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  • 01.11.2005 | Festzuschüsse beim Zahnersatz

    Befundklasse 3: Wann gilt eine Versorgung als andersartig?

    Von allen Festzuschuss-Befundklassen ist diejenige nach Nr. 3 die zweifellos komplizierteste. Vor allem die Frage, wann eine Versorgung als andersartig einzustufen ist, bereitet vielfach noch immer große Probleme. Zwar ist die Zuordnung für die Zuschussgewährung ohne Bedeutung, da diese ja zumindest vom Grundsatz her befundorientiert erfolgt. Sie ist jedoch maßgeblich für die Entscheidung, ob eine Versorgung zumindest teilweise nach Bema oder komplett nach GOZ abgerechnet werden muss. Und dies hat auch erheblichen Einfluss auf die Art der Rechnungsstellung, die Form der Bezahlung und die Zuschusserlangung durch den Patienten. Während bei gleichartigen Versorgungen nur die Bestandteile, die von der Regelversorgung abweichen, nach GOZ – und deshalb mit variablem Steigerungsfaktor – berechnet werden können, muss man eine andersartige Versorgung komplett nach GOZ abrechnen.  

     

    Im Zusammenhang mit der Befundklasse 3 liegt eine andersartige Versorgung vor, wenn  

     

    • in einem Kiefer mehr als vier Zähne durch Brücken ersetzt werden;
    • der Ersatz fehlender Zähne durch eine abnehmbare Brücke erfolgt;
    • die fehlenden Zähne bei Vorliegen einer Freiendsituation durch (eine) Brücke(n) ersetzt werden;
    • bei Vorhandensein oder gleichzeitiger Eingliederung einer Total- oder Modellgussprothese im Gegenkiefer mehr als ein Seitenzahn oder mehr als vier Frontzähne durch Brücken ersetzt werden;
    • an Zähnen, für die die Regelversorgung lediglich Klammern vorsieht, komplizierte Verbindungselemente (Teleskopkronen, Geschiebe, Anker, Riegel, Stege etc.) angebracht werden, sofern nicht sämtliche Ankerzähne ohnehin überkronungsbedürftig sind (Kürzel: ww, kw, ur).

     

    In den folgenden Beispielen gehen wir grundsätzlich von einer Hohlkehlpräparation der Zähne aus. Der Übersichtlichkeit halber verzichten wir auf nicht zwingend anzusetzende Gebührennummern (beispielsweise für die Abformung mit individuellem Löffel).