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  • 15.02.2011 | Betriebswirtschaft in der Praxis

    Hilfe - wir wachsen! Richtig expandieren durch strategisches Wachstumsmanagement

    von Prof. Dr. Birgit Felden, Köln

    In der globalisierten Medienwelt ändern sich Kundenwünsche und Märkte mit zunehmender Geschwindigkeit. Jedes Unternehmen muss sich darauf einstellen: Wie soll das Unternehmen in Zukunft erfolgreich sein? Mit welchen Produkten und in welchen Märkten ist dies möglich? Wachstum um jeden Preis ist nicht Erfolg versprechend, vielmehr sind vorhandene Ressourcen möglichst effizient einzusetzen. Dieser Beitrag zeigt Ihnen die Stellschrauben für ein strategisches Wachstum auf, das das Überleben eines Unternehmens auf Dauer sichert.  

    Durchdachte Weichenstellung für das Gesamtunternehmen

    Insbesondere in der Nachgründungsphase fällt Unternehmern die Beantwortung von entscheidenden strategischen Fragen schwer: Sie sind zu sehr mit der organisatorischen, personellen und finanziellen Bewältigung des Tagesgeschäfts beschäftigt, um Visionen und Ziele zu formulieren und deren Einhaltung regelmäßig zu überprüfen. Selbst weitreichende Entscheidungen werden oft aus dem Bauch heraus getroffen. Gezielte Wachstumsplanung heißt jedoch proaktives Agieren statt bloßes Reagieren. Hierzu ist ein systematisches Vorgehen in vier Schritten sinnvoll:  

     

    1. Analyse des Status Quo des Unternehmens
    2. Definition der Wachstumsziele/-intensität des Unternehmens
    3. Festlegung der Wachstumsstrategie: In welchen Märkten soll mit welchen Produkten das Wachstum erfolgen?
    4. Umsetzungskonzept mit konsistentem Maßnahmenplan und verbindlichen Terminen sowie Zuständigkeiten

    1. Bestandsaufnahme: Wo stehen wir und wo wollen wir hin?

    Die Ausgangsfrage lautet: Wie geht es dem Unternehmen wirtschaftlich und finanziell? Diese Frage können gerade kleinere Unternehmen häufig nicht präzise beantworten. Gerade bei jungen Unternehmen werden die Zahlen manchmal vernachlässigt und einmal erstellte Businesspläne nicht fortgeschrieben. Diese regelmäßigen Standortbestimmungen - unter Umständen mithilfe externer Berater - sind aber wichtig, um Ansatzpunkte für zukünftiges Wachstum zu finden. Außerdem stehen die Fragen: Welcher Leistungsbereich hat die höchste Umsatz- und Renditestärke? Wo werden die höchsten Kosten verursacht? am Anfang einer vernünftigen Wachstumsplanung. Zur umfassenden Analyse der Ertragskraft gehört außerdem eine Untersuchung der Kundenstruktur. Besteht unter Umständen eine zu große Abhängigkeit von einzelnen Kunden? Gibt es eine angemessene Streuung?  

     

    Praxishinweis

    Mithilfe einer Bilanzanalyse kann die Vermögenssituation eines Betriebs richtig eingeschätzt und es können sinnvolle Verbesserungen für den nächsten Wachstumsschritt erarbeitet werden. Mit künftigen Lieferanten, Kunden und verschiedenen Kapitalgebern kann so besser verhandelt werden. Ebenfalls wichtig: Wer heute weiß, wie er auch im Bankgespräch seinen Betrieb optimal präsentiert und welche Voraussetzungen für ein gutes Rating relevant sind, der hat eine bessere Startposition bei der Wachstumsfinanzierung.