01.07.2007 | Betriebswirtschaftliche Instrumente

Nutzwertanalyse in der Beratungspraxis

Prof. Dr. Dr. h.c. Miklós Géza Zilahi-Szabó, Gießen

In Ihrer Steuerberatungskanzlei selbst, wie auch in Ihrer Beratungspraxis, sind Sie als Steuerberater mit Investitions- und Finanzierungsfragen konfrontiert. Sach-, Finanz- und immaterielle Investitionen, so die Anschaffung von Anlagen, Vorräten, Finanzierungsfragen der Anschaffungen, ebenso die Investitionen im Personal- und Absatzbereich sind zu bewerten. Ein wichtiges Instrument stellt hierbei die Nutzwertanalyse dar. Anhand eines einfachen Musterfalls wird die Funktion dieser Analyseform dargestellt und erläutert.  

1. Welchen Zweck erfüllt die Nutzwertanalyse?

Zur Unterstützung der Entscheidungsfindung sollten Sie bei nachfolgend aufgeführten Fragestellungen die Nutzwertanalyse heranziehen. Sie eröffnet Ihnen einerseits einen anderen Blickwinkel auf diejenige Kriterien, die schließlich zur Entscheidung führen und verhindert, dass Sie wichtige Argumente vergessen. Dadurch trägt die Nutzwertanalyse dazu bei, eine bessere Entscheidungssicherheit zu erreichen. Die Nutzwertanalyse sollten Sie immer dann anwenden, wenn verschiedene Lösungsalternativen zu beurteilen sind. 

• Finanzierungsentscheidung:

Wie wird eine beschlossene Investition am vorteilhaftesten finanziert?

• Einzelinvestitionsentscheidung:

Soll ein einzelnes Investitionsobjekt realisiert werden oder nicht? Gefragt ist die Vorteilhaftigkeit im Sinne einer Ja-Nein-Entscheidung um die Kernfrage: Ist das zur Entscheidung stehende Projekt vorteilhaft oder nicht?

• Auswahlentscheidung:

Welches aus einer Menge sich gegenseitig ausschließenden Objekte soll realisiert werden? Welches Objekt ist das Beste?

• Nutzungsdauerentscheidung:

Über welche Dauer lässt sich ein Objekt wirtschaftlich sinnvoll nutzen? Sollte das Altgerät sofort ersetzt oder weiter genutzt bzw. wie lange sollte das Neugerät genutzt werden?