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  • 15.02.2011 | Kapitalanlage

    Anleihen: Eine sichere Anlageklasse?

    von Dipl.-Wirtschaftsjuristin (FH) Dr. Sandra Lüth, Hannover

    Ein Investment in Anleihen stößt auf immer mehr interessierte Anleger, die eine Alternative zur renditestarken aber auch sehr volatilen Aktienanlage wünschen. In der Regel mit einer festen Laufzeit und festen oder variablen Zinsen ausgestattet, werden Anleihen häufig als vermeintlich sichere Anlageklasse bewertet. Es kommt jedoch auf die Bonität des Emittenten sowie die Merkmale der jeweiligen Anleihe an, die im rechtlichen Sinne eine Schuldverschreibung ist. Der nachfolgende Überblick zeigt die Unterschiede innerhalb der Vielzahl der am Markt handelbaren Anleihen auf.  

    Die Merkmale von Anleihen

    Zu jeder Anleihe, die in Deutschland über eine Bank oder Sparkasse vertrieben bzw. über eine deutsche Börse im regulierten Markt gehandelt wird, gibt es einen sogenannten Emissionsprospekt. Dieser enthält alle wichtigen Informationen zum Wesen und zu den Merkmalen der Anleihe - wie Emittent, Laufzeit (= Zeit vom Tag der Emission bis zum Tag der Rückzahlung), Währung, Verzinsung und Zahlungstermin sowie eventuelle Zusatzrechte.  

     

    In Bezug auf die Verzinsung ist zwischen einer laufenden (meist jährlichen) Zahlung und einer Zinszahlung nur am Ende der Laufzeit zu unterscheiden. Bei laufender Verzinsung wird der im Emissionsprospekt festgelegte Zins auf den Nominal- bzw. den Nennwert gerechnet. Bei einem sogenannten Floater - wie variabel verzinsliche Anleihen auch bezeichnet werden - richtet sich die Zahlung hingegen an einem Referenzzinssatz (z.B. Euribor) aus. Zum bzw. vom Referenzzinssatz kann ein bei Emission festgelegter fixer Prozentsatz addiert oder subtrahiert werden. Beides zusammen ergibt die Zahlung im jeweiligen Zinstermin. Eine Anleihe kann sowohl auf EUR notieren als auch auf eine Fremdwährung. Denkbar sind auch Varianten - z.B., dass der Zins in EUR vorgenommen wird und die Rückzahlung in US-Dollar erfolgt.  

    Anleihearten im Überblick

    Bei Anleihen kann grundsätzlich nach den Emittenten oder der „Ausgestaltung“ unterschieden werden. Als Emittenten treten Staaten, deutsche Bundesländer, Banken und Sparkassen, aber auch Industrieunternehmen auf. Bei der Ausgestaltung kann ein bestimmter Zweck im Vordergrund stehen: So können Anleger mit dem Kauf einer Anleihe z.B. das Ziel verfolgen, ihr Vermögen inflationssicherer anzulegen. Die folgenden Anleihearten wurden anhand des aktuell am Markt bestehenden Interesses ausgewählt.  

     

    Bundeswertpapiere